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Britischer Politikwissenschaftler Colin Crouch: "EU-Austritt ist für Großbritannien riskant"

Archivmeldung vom 09.05.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.05.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Großbritannien: Das britische Parlament tagt im Palace of Westminster
Großbritannien: Das britische Parlament tagt im Palace of Westminster

Foto: Flickr upload bot
Lizenz: CC BY 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der britische Politikwisseschaftler Colin Crouch, Autor des Buches "Postdemokratie", glaubt nicht, dass die neue Regierung unter Premierminister David Cameron aus der EU austreten werde: "Cameron will neue "Verhandlungen" mit der Union führen, und wahrscheinlich werden einige kleine "Siege" gegenüber der EU ihm erlauben, für eine Ja-Stimmung zu kämpfen", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

Allerdings seien die Konservativen sehr gespalten, wodurch der Ausgang des Referendums über die EU-Zugehörigkeit, "das gewiss kommen wird", unsicher werde. Die Europäische Union werde Cameron entgegenkommen, glaubt Crouch, der an der University of Warwick Soziologie und Politikwissenschaften lehrt. Ein EU-Austritt sei für Großbritannien ohnedies riskant: "Für Großbritannien ist die Lage gefährlich, weil es nach diesen Wahlen große interne Spaltungen gibt." Er glaubt, dass separationistische Tendenzen wieder zunehmen. "Ein unabhängiges Schottland rückt näher - besonders in dem Fall, wenn das EU-Referendum den Austritt zur Folge hätte."

EU-Parlamentschef Schulz: Großbritannien muss Verhältnis zur EU klären

EU-Parlamentschef Martin Schulz erwartet von Großbritannien angesichts des geplanten Referendums eine Klärung des Verhältnisses zur Europäischen Union. "Großbritannien muss jetzt die Zeit nutzen, um das Verhältnis zu Europa zu klären", sagte Schulz dem "Tagesspiegel". Dabei hoffe er "auf eine sachliche Diskussion ohne Polemik", sagte der SPD-Politiker weiter. "Die EU ist stärker mit Großbritannien", fügte Schulz hinzu.

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger - Der Tagesspiegel (ots)

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