Landwirtschaftsministerium beantragt EU-Hilfen wegen MKS
Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat bei der EU-Kommission Hilfen für die von der Maul- und Klauenseuche (MKS) betroffenen Milchviehbetriebe in Deutschland beantragt. Konkret geht es um Landwirte in der Sperr- und Überwachungszone sowie schweinehaltende Betriebe in Brandenburg, teilte das Ministerium am Donnerstag mit.
Demnach sollen damit Einkommensverluste, die durch Verbringungsverbote
und hierdurch entstandene Marktstörungen in den Wochen nach dem
MKS-Ausbruch entstanden sind, durch eine sogenannte
Marktstützungsmaßnahme ausgeglichen werden. Brandenburg schätzt den
entstandenen Schaden auf knapp acht Millionen Euro.
Um die
Ausbreitung der MKS zu verhindern, hatte das Land vorübergehend ein
sogenanntes "Stand still" erlassen, also ein Verbot für den Transport
von Rindern, Schweinen, Schafen, Ziegen und Kameliden. Auch der
Transport von tierischen Erzeugnissen war innerhalb der Schutz- und
Überwachungszonen zu der Zeit verboten. Milchvieh- und schweinhaltende
Betriebe waren von diesen Maßnahmen besonders betroffen.
Aufgrund
der Verbringungsverbote von Tieren und tierischen Erzeugnissen kam es
im Land Brandenburg zu einem Schlachtstau bei Mastschweinen sowie zu
einer Nichtabholung von Rohmilch, die entsorgt werden musste. Für die
Erzeuger führte dies zu Preiseinbußen beziehungsweise
Einkommensverlusten. Der Schaden der Milcherzeuger beträgt rund 882.000
Euro und bei den schweinhaltenden Betrieben in Brandenburg sieben
Millionen Euro. Bei Bewilligung des Antrages könnte die Europäische
Union 60 Prozent der Schadenssumme entschädigen.
"Die Maul- und
Klauenseuche hat viele Betriebe in Brandenburg wirtschaftlich und
emotional stark getroffen", sagte Bundesagrarminister Cem Özdemir
(Grüne). Ziel sei es, dass kein einziger Hof aufgrund der Maul- und
Klauenseuche seine Arbeit einstellen müsse. "Die Betriebe in Brandenburg
sind auf diese finanzielle Stützungsmaßnahme angewiesen, um
weitermachen zu können. In Brüssel darf jetzt keine Zeit verloren
werden", so Özdemir.
Quelle: dts Nachrichtenagentur