Roger Willemsen wirft deutschen Medien unkritische Haltung zum Irak-Krieg vor vor
Archivmeldung vom 11.04.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.04.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAls eine "Propagandaschlacht auf beiden Seiten" hat der Publizist Roger Willemsen den gegenwärtigen Medienkrieg zwischen Großbritannien und dem Iran bezeichnet. Zugleich wirft er in einem Interview der "Lübecker Nachrichten" (Donnerstag-Ausgabe) den deutschen Medien Opportunismus und eine unkritische Haltung gegenüber den USA vor.
"In Deutschland hat sich die Publizistik weit mehr als
die Bevölkerung auf die Seite der Amerikaner und George W. Bush im
Irak-Krieg gestellt. Ich frage mich, warum diese ganzen
vermeintlichen Experten angesichts der desaströsen Lage, die heute im
Irak oder in Afghanistan besteht, immer noch in den Talkshows sitzen
und immer noch mit derselben Mobilmachung pro Amerika, pro Krieg
reden, wie sie es vorher getan haben." Im Gegensatz zu Amerika, wo es
eine "Welle der journalistischen Selbstkritik" gegeben habe, fehle
diese in Deutschland.
Willemsen, der im vergangenen Jahr Interviews mit
Ex-Guantánamo-Häftlingen geführt hat, bieten Bücher derzeit ein
"Maximum an Freiheit". "Ich glaube, dass die freieste Publizistik auf
dem Buchmarkt möglich ist und nicht auf dem Zeitungs- oder
Zeitschriftenmarkt", sagte er den "Lübecker Nachrichten".
Quelle: Pressemitteilung Lübecker Nachrichten