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Stinner: Deutschland wird sich erst nach der Afghanistan-Konferenz auf neue Kontingentsgröße festlegen

Archivmeldung vom 21.01.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.01.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Rainer Stinner Bild: fdpbundestagsfraktion.de
Rainer Stinner Bild: fdpbundestagsfraktion.de

Der FDP-Verteidigungsexperte Rainer Stinner hat angekündigt, dass die Bundesregierung sich erst nach der Afghanistan-Konferenz auf eine mögliche Aufstockung der deutschen Afghanistan-Truppe festlegen wird.

"Wir wollen erstens die Ziele in Afghanistan definieren, wir wollen daraus zweitens die Strategie ableiten und drittens mitteilen, welche Ressourcen wir einsetzen", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe). "Dazu zählen Entwicklungshilfe, Polizei und eventuell die Bundeswehr. Ich finde es wichtig, dass wir nicht primär über Soldaten reden. Wir nehmen uns Zeit und warten London ab. Unsere Verbündeten haben sich auch Zeit genommen." Kanzlerin Angela Merkel (CDU) werde in ihrer Regierungserklärung am 27. Januar jedenfalls "noch nicht über die Ressourcen reden, sondern über Zielvorstellungen und  Strategieelemente", betonte Stinner und mahnte: "Wir sollten uns da nicht von Forderungen anderer abhängig machen."  Der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehrund Vorsitzende des Nato-Militärausschusses, Harald Kujat, erklärte der "Mitteldeutschen Zeitung": "Wir sind seit einem Jahr unterbesetzt. Uns fehlen zwischen 1500 und 2000 Soldaten." Er beklagte überdies, dass sich die deutsche Politik in der Afghanistan-Frage nicht festlegen wolle. "Wir müssen doch in der Lage sein, selbst beurteilen zu können, ob wir mehr Soldaten brauchen oder nicht", so Kujat. "Dazu brauchen wir keine Afghanistan-Konferenz. Dazu müssen wir auch nicht unbedingt auf die Amerikaner hören." Es sei "ein Trauerspiel, wie wir da rumeiern".

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung

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