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Menschenrechte in Tibet: 10 Jahre Haft für freie Rede

Archivmeldung vom 06.12.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.12.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Zum internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember 2007 ruft die Tibet Initiative Deutschland e.V. (TID) bundesweit zu Mahnwachen für die politischen Gefangenen Rongye Adrak und Adruk Lopoe auf. In mehr als 20 Städten sind Aktionen für die Freilassung der zu Unrecht Inhaftierten geplant. Vor Rathäusern und auf Marktplätzen werden Tibet-Aktivisten über die Menschenrechtssituation in Tibet informieren.

Die beiden Tibeter sind Anfang August im osttibetischen Lithang von chinesischen Behörden festgenommen und wegen "Gefährdung der Volksrepublik China, Spaltung und Zerrüttung des Mutterlandes" beziehungsweise "Zusammenarbeit mit ausländischen separatistischen Kräften" zu acht und zehn Jahren Haft verurteilt worden. Anlass war eine Rede Rongye Adraks während einer öffentlichen Veranstaltung, in der er unter anderem die Rückkehr des Dalai Lama sowie die Unabhängigkeit Tibets gefordert hatte.

"Rongye Adrak hat sein Recht auf freie Meinungsäußerung wahrgenommen und auf friedliche Weise seine Überzeugung ausgesprochen. Mit seiner strafrechtlichen Verfolgung verletzen die chinesischen Behörden grundlegende Menschenrechte", beklagt Wolfgang Grader, Vorsitzender der TID, die Verurteilungen und folgert: "Die Härte der Strafen zeigt, wie besorgniserregend die Menschenrechtssituation nur acht Monate vor den Olympischen Spielen in China immer noch ist."

Auch wurde nun bekannt, dass zwei weitere Tibeter - der Musiklehrer Khunken sowie der tibetische Nomade Lothok - im Zusammenhang mit dem Vorfall in Lithang willkürlich verhaftet und ebenfalls zu hohen Haftstrafen verurteilt worden sind. Die TID setzt sich für die sofortige Freilassung von Rongye Adrak, Adruk Lopoe, Khunken und Lothok ein. Weiter fordert sie die Volksrepublik China dazu auf, endlich die internationalen Menschenrechtsabkommen zu achten, zu deren Einhaltung sie als UN-Mitgliedsstaat verpflichtet ist.

Quelle: Tibet Initiative Deutschland e.V.

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