Erwerbslosenquoten in den Regionen der EU reichten von 1,3% bis 30,1% im Jahr 2019
Archivmeldung vom 24.04.2020
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Freigeschaltet durch André OttIm Jahr 2019 verzeichneten nahezu drei Viertel (74%) der Regionen der Europäischen Union (EU) einen Rückgang ihrer Erwerbslosenquote in der Altersgruppe der 15- bis 74-Jährigen gegenüber 2018. Beinahe die Hälfte, nämlich 48%, registrierten einen Rückgang von mindestens 0,5 Prozentpunkten.
Die niedrigsten Quoten verzeichneten vier tschechischen Regionen: Prag und Mittelböhmen (beide 1,3%), Südwesten (1,5%) sowie Nordosten (1,7%), gefolgt von Westtransdanubien (1,8%) in Ungarn, zwei deutschen Regionen, Oberbayern und Tübingen, und einer weiteren tschechischen Region, Südosten (alle 1,9%). Am anderen Ende der Skala wiesen die französische Überseeregion Mayotte (30,1%), die spanischen autonomen Städte Melilla (27,0%) und Ceuta (25,8%) sowie zwei griechische Regionen, Westmakedonien (24,6%) und Westgriechenland (24,1%) die höchsten Erwerbslosenquoten auf.
Diese Daten zur regionalen Erwerbslosigkeit, zusammengestellt auf der Grundlage der EU-Arbeitskräfteerhebung, werden von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, veröffentlicht. Ein Statistics-Explained-Artikel zu diesem Thema ist ebenfalls auf der Eurostat-Website verfügbar:https://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php/Unemployment_statistics_at_regional_levelVon den 239 EU-Regionen, für die Daten verfügbar sind, wiesen 66 im Jahr 2019 eine Erwerbslosenquote von unter 3,4% auf, was der Hälfte des Durchschnitts der EU (6,7%) entspricht. Dazu zählten zweiundzwanzig Regionen in Deutschland, elf in Polen, acht in den Niederlanden, sieben in Tschechien, fünf in Österreich, vier in Ungarn, drei in Rumänien, jeweils zwei in Belgien und Bulgarien sowie jeweils eine in Italien und der Slowakei. 29 Regionen wiesen hingegen eine Quote von mindestens 13,4% auf, was dem Doppelten des EU-Wertes entspricht: zehn Regionen in Griechenland, neun in Spanien und jeweils fünf in Frankreich und Italien.
Im Jahr 2019 belief sich die durchschnittliche Jugenderwerbslosenquote für die 15-24-Jährigen in der EU auf 15,1%. Es lassen sich bei der Jugenderwerbslosenquote jedoch ausgeprägte regionale Unterschiede feststellen. Die niedrigste Quote wurde in Nordosten (2,8%) in Tschechien registriert, gefolgt von der tschechischen Hauptstadtregion Prag und der deutschen Region Oberbayern (beide 3,3%), wiederum gefolgt von einer tschechischen Region, Mittelböhmen (3,6%), den drei weiteren deutschen Regionen Freiburg (4,0%), Schwaben (4,4%) und Münster (4,6%) und Südwesten (4,7%) in Tschechien. Die höchsten Quoten verzeichneten hingegen die spanische Regionen Melilla (64,0%), gefolgt von der französischen Region Mayotte (54,1%), Westmakedonien (53,5%) in Griechenland, Ceuta in Spanien und der Überseeregion Frankreichs Guadeloupe (beide 52,7%), sowie Sizilien (51,1%) in Italien. In mehr als 83% der EU-Regionen für die Daten vorliegen, war die Jugenderwerbslosenquote mindestens doppelt so hoch wie die Gesamterwerbslosenquote.
Quelle: EUROSTAT (ots)