Verdacht: Chinas Militär steckt hinter Cyber-Attacken
Archivmeldung vom 20.02.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas chinesische Militär soll hinter einer Unzahl an Hacker-Angriffen auf US-amerikanische Einrichtungen der vergangenen Jahre stecken. Dies legt eine Studie der US-Sicherheitsfirma Mandiant nahe. Das Papier bringt die chinesische Armee-Einheit "61398" in direkten Zusammenhang mit dem berüchtigten Hacker-Verbund "Shanghai Gruppe". Diese wird verantwortlich gemacht für 141 Angriffe in den vergangenen sechs Jahren. Die Dunkelziffer dürfte weit höher sein.
Laut Mandiant stammen circa 90 Prozent dieser registrierten Angriffe von der Einheit "61398". Es ist gelungen sie zurückzuverfolgen und lokal zu orten. Die Einheit dürfte dem Bericht zufolge in einem unscheinbaren zwölf-stöckigen Bürohaus am Shanghaier Stadtrand stationiert sein. Zahlreiche Firmen und Institutionen sowie Infrastruktureinrichtungen sind der Gruppe zum Opfer gefallen, darunter Coca-Cola, Datenbanken der Regierung oder Unternehmen aus der Gas- und Ölindustrie. Die jüngsten Attacken auf die New York Times dürften allerdings nicht auf ihr Konto gehen, wie es in der Studie heißt.
Beobachter halten es für sehr wahrscheinlich, dass die Cyber-Angriffe unter direktem Auftrag des chinesischen Militärs durchgeführt worden sind. Kevin Mandiant, Gründer und Geschäftsführer der gleichnamigen Firma, findet klare Worte: "Es gibt nur diese zwei Erklärungen: Die Angriffe kommen aus der Einheit '61398' oder da hat sich eine große Hacker-Gruppe mit enormen Ressourcen und tausenden von Mitarbeitern in der unmittelbaren Nachbarschaft breitgemacht."
Weißes Haus gibt sich bedeckt
Die Regierung hält sich, konfrontiert mit den jüngsten Erkenntnissen, derweil noch zurück. Washington möchte öffentlich noch keine Verbindungen zwischen den Angriffen und der chinesischen Armee herstellen. Doch aus regierungsnahen Kreisen heißt es, dass von amerikanischer Seite auf diplomatischer Ebene alsbald klargestellt werden könnte, dass die Menge der Angriffe die bilateralen Verhältnisse eintrüben könnten. Peking streitet nach wie vor sämtliche Anschuldigungen ab.
Quelle: www.pressetext.com/Sebastian Köberl