EU-Haushaltskontrollausschuss will stärker gegen Betrug vorgehen
Archivmeldung vom 10.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Vorsitzende des Haushaltskontrollausschusses im EU-Parlament, Niclas Herbst (CDU), hat als Reaktion auf den Jahresbericht des Europäischen Rechnungshofs zu einem schärferen Vorgehen gegen Betrug mit EU-Geldern aufgerufen. "Institutionen wie EPPO, OLAF und Europol müssen gestärkt werden, um Betrug zu verhindern und die finanziellen Interessen der EU zu wahren", sagte Herbst dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Auch die Kontrollrechte des Parlaments müssten verteidigt werden. Herbst
erklärte, Mitgliedstaaten seien überfordert bei der Verwendung der
Gelder aus verschiedenen EU-Fonds. "Gerade die Kohäsionspolitik ist zwar
grundsätzlich eine Erfolgsstory, aber aktuell auch fehleranfällig und
in Kombination mit den Corona-Milliarden (RRF) für viele Mitgliedstaaten
eine Überforderung", so Herbst. "Viele Mittel konnten gar nicht
ausgegeben werden. Wir brauchen also klarere und einfachere Regeln statt
nur Schulden."
Der Vorsitzende der Linksfraktion im
EU-Parlament, Martin Schirdewan, sagte, es brauche dringend eine
Strategie, um Betrug bei der Vergabe von EU Geldern zu bekämpfen. "Der
Jahresbericht des Rechnungshofes muss als akutes Warnsignal verstanden
werden, die Vorschriften für die Vergabe von EU-Geldern besser
durchzusetzen und effektiv zu kontrollieren." Er warf der EU-Kommission
vor, das Problem bisher verharmlost zu haben.
Der Jahresbericht
des Europäischen Rechnungshofs erscheint am Donnerstag um 00:01 Uhr und
das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" berichtet vorab darüber. Im Bericht
nimmt der Rechnungshof zum EU-Haushalt 2023 Stellung und analysiert
Fehler bei Einnahmen und Ausgaben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur