Starkes Nachbeben erschüttert Süden der Türkei
Archivmeldung vom 06.02.2023
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach dem starken Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion hat sich am Montagmittag im Süden der Türkei ein weiteres starkes Nachbeben ereignet. Geologen gaben zunächst eine Stärke von 7,8 an. Diese Werte werden oft später korrigiert.
Die neuen Erdstöße ereigneten sich um 13:24 Uhr Ortszeit (11:24 Uhr deutscher Zeit). Zuvor war die Zahl der Todesopfer nach dem ersten Beben bereits deutlich über 1.000 gestiegen. In der Türkei kamen offiziellen Angaben zufolge mindestens 912 Menschen ums Leben, in Syrien 427. Tausende Personen wurden zudem verletzt.
Es wird gilt als sicher, dass die tatsächlichen Opferzahlen am Ende noch deutlich höher ausfallen werden. Das erste Beben der Stärke 7,9 hatte sich am frühen Montagmorgen in der Nähe der Stadt Gaziantep ereignet. Es folgten Dutzende Nachbeben. Zahlreiche Gebäude stürzten in den betroffenen Regionen ein - die Lage war auch mehrere Stunden nach den ersten Erschütterungen weiterhin unübersichtlich.
Viele Menschen wurden unter den Trümmern begraben.
International wurden bereits zahlreiche Hilfsbekundungen laut. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kondolierte. "Den Verletzten wünsche ich schnelle Genesung, und meine Hoffnung richtet sich darauf, dass noch viele aus den Trümmern gerettet werden können", sagte er am Montag.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) kündigte konkrete Unterstützung an. "Wir werden alle Hilfen in Bewegung setzen, die wir aktivieren können", sagte sie. Das THW könne Camps mit Notunterkünften und Wasseraufbereitungs-Einheiten bereitstellen. Hilfslieferungen mit Notstromaggregaten, Zelten und Decken bereite das THW bereits vor und stimme sich auf ihre Bitte hin bereits eng mit dem türkischen Zivilschutz ab. "Auch unsere EU-Partner sind im Boot", fügte Faeser hinzu. "Die Türkei hat heute früh bereits das EU-Katastrophenschutzverfahren aktiviert und insbesondere Bergungs- und Rettungsteams angefordert."
Scholz verspricht nach Erdbeben in der Türkei schnelle Hilfe
Nach dem schweren Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion mit Hunderten Toten hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) schnelle Hilfe versprochen. "Deutschland wird selbstverständlich Hilfe schicken", so der Kanzler am Montag. "Wir trauern mit den Angehörigen und bangen mit den Verschütteten."
Zuvor hatte bereits Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne)
angekündigt, gemeinsam mit Partnern rasch Hilfe auf den Weg bringen zu
wollen. Auch international gab es zahlreiche Hilfszusagen, so versprach
zum Beispiel NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg dem Verbündeten
Türkei "volle Solidarität". "Ich stehe in Kontakt mit dem Präsidenten
Erdogan und dem Außenminister Cavusoglu, NATO-Verbündete mobilisieren
bereits jetzt Unterstützung", so Stoltenberg.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zeigte sich ebenfalls bestürzt über das Erdbeben von "beispielloser Stärke". Auch Frankreich sei bereit, der Bevölkerung vor Ort in beiden Ländern Nothilfe zu leisten. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen versprach ebenfalls schnellen Beistand: "Europas Unterstützung ist bereits auf dem Weg und wir sind bereit, weiterhin auf jede erdenkliche Weise zu helfen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur