Weil pocht auf mehr Finanzmittel für Ukraine-Flüchtlinge
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) fordert mehr finanzielle Unterstützung vom Bund für die Versorgung von Geflüchteten und eine Ausweitung der Pro-Kopf-Pauschale auf Ukraine-Flüchtlinge.
Offen sei aus Sicht der Länder die "Dynamisierung der
Pro-Kopf-Pauschale", sagte der SPD-Politiker dem "Redaktionsnetzwerk
Deutschland". "Diese sollte auch nicht nur für Asylerstantragstellende
gezahlt werden, sondern möglichst auch für solche Antragsteller, die das
Asylverfahren bereits durchlaufen haben und für Ukraine-Flüchtlinge."
Länder
und Kommunen müssten in die Lage versetzt werden, "die laufenden
Ausgaben für die Unterbringung, Versorgung und Integration der
Schutzsuchenden leisten zu können, ohne sich dafür in anderen Bereichen
finanziell stark einschränken zu müssen", mahnte Weil.
Der
Regierungschef sprach sich für einen Migrationskonsens mit der Union
aus, auch wenn er die Chancen dafür als schlecht einschätzt. "Ein
nationaler Konsens in der Migrationspolitik wäre sehr gut, aktuell
dürfte er aber mit der Union kaum realisierbar sein", sagte Weil weiter.
"Zuletzt hat die Union unter fadenscheinigen Gründen die
Konsensgespräche abgebrochen, zu denen die Bundesregierung eingeladen
hatte".
Am Freitag habe die Union das Anti-Terror-Gesetz im
Bundesrat blockiert. "Mit einer Union im verfrühten Wahlkampf-Modus sind
Einigungen in diesen schwierigen Fragen wohl leider nicht möglich."
Wieder und wieder würde sie Maßnahmen vorgeschlagen, "die nicht
vereinbar sind mit den Vorgaben unserer Gesetze, unserer Verfassung oder
internationalen Abkommen".
Quelle: dts Nachrichtenagentur