Lambsdorff: Großbritannien ist "weiterhin ein wichtiger Markt"
Archivmeldung vom 29.04.2017
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Freigeschaltet durch André OttAus der Sicht des Vize-Präsidenten des Europäischen Parlaments, Alexander Graf Lambsdorff (FDP), muss am Ende der Brexit-Verhandlungen eine Art Partnerschaft mit Großbritannien stehen: "Das Land wird kein Mitglied mehr sein, es wird einige Privilegien verlieren, aber Großbritannien ist ein Nato-Alliierter, ein Freund und auch weiterhin ein wichtiger Markt", sagte Lambsdorff dem Sender Phoenix auf dem FDP-Parteitag in Berlin.
Dennoch werde an einigen Stellen Härte nötig sein. "Wenn die Briten die Niederlassungsfreiheit für ihr Land abschaffen wollen, dann können sie auch nicht die volle Warenverkehrs-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehrsfreiheit erhalten, das ist vollkommen klar. Die vier Freiheiten des europäischen Binnenmarktes sind unteilbar", sagte Lambsdorff. Bezogen auf die Türkei sei aus Sicht der FDP klar, dass der Beitrittsprozess am Ende sei.
"Wir Freien Demokraten sagen aber nicht, dass wir der Türkei den Rücken zuwenden sollen, das wäre ganz falsch, auch sie ist ein Nato-Verbündeter." Aber das, was die Bundesregierung tue, "nämlich immer noch weitere Kapitel eröffnen, und das, was die Grünen vorschlagen, dass man trotzdem die Türkei in die Europäische Union aufnimmt", sei nicht die Politik der FDP. "Wir glauben, die Türkei kann der Europäischen Union nicht beitreten."
Quelle: dts Nachrichtenagentur