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Philippinische Menschenrechtsaktivistin: "Dutertes Drogenkrieg zielt auf die Ärmsten"

Archivmeldung vom 20.09.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.09.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Rodrigo Duterte (2013)
Rodrigo Duterte (2013)

Von Ryan Lim - Malacañang Photo Bureau, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=49111973

Der philippinische Staatschef Rodrigo Duterte will seinen kompromisslosen Feldzug gegen die Drogenkriminalität um ein halbes Jahr verlängern. "Das kann kein Weg sein. Es ist leider wahr, dass jeden Tag Menschen zu Opfern außergerichtlicher Tötungen werden: Seit seinem Amtsantritt Ende Juni waren das mehr als 2500 Menschen - in zweieinhalb Monaten", erklärte Joeven Reyes Escober in der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland".

3,7 Millionen Menschen unter den rund 100 Millionen Philippinos gelten als drogenabhängig. "Allein die Dimension des Problems zeigt, dass ihm mit außergerichtlichen Tötungen nicht beizukommen ist. Es muss mit rechtsstaatlichen Mitteln vorgegangen werden, mit einer verbesserten Polizei, mit Prozessen vor Gericht", sagt die Mitarbeiterin der Menschenrechtsorganisation Sulong CARHRIHL.

"95 Prozent sind städtische Arme, gehören den Ärmsten der Armen aus den Slumgegenden an", führt Reyes Escober aus. Sie sieht wie viele Menschenrechtler Dutertes Kampf gegen die Drogen als einen verkappten Kampf gegen die Armen. Vor einem Untersuchungsausschuss des philippinischen Senats sagte ein früheres Mitglied eines Killerkommandos aus, dass Duterte in seiner Zeit als Bürgermeister in Davao eigenhändig einen Menschen erschossen und etliche Morde in Auftrag gegeben haben soll: "Es ist ihm zuzutrauen. Todesschwadrone waren zu seiner Zeit in Davao allseits bekannt am Werk", sagt Reyes Escober. Die Aussage sieht sie jedoch kritisch: "Im Untersuchungsausschuss dominiert die vormalige Regierungskoalition Liberal Party, die Duterte mit allen Mitteln am Zeug flicken will. Das untergäbt die Glaubwürdigkeit."

Quelle: neues deutschland (ots)

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