US-Führungskräfte offener für Wechsel nach Europa
Die Kehrtwenden in der US-Politik dieser Tage machen Europa attraktiver für Spitzenkräfte, die bislang in den USA arbeiten, aber europäische Wurzeln haben. "Die große Strahlkraft der USA bröckelt", sagte Georg Larch, Partner der internationalen Personalberatungsfirma Boyden, dem "Spiegel".
"Unternehmen aus Europa können derzeit viel einfacher Spitzenkräfte in
den USA abwerben, die noch vor wenigen Jahren unerreichbar waren." Ein
Hintergrund sei die Energiepolitik. So will US-Präsident Donald Trump
den Bau neuer Windräder unterbinden und das Land wieder stärker auf Öl
und Gas ausrichten.
"Viele Spitzenkräfte in der
Erneuerbaren-Branche sind 'Überzeugungstäter'", sagte Larch. "Sie sind
nun offener dafür, nach Deutschland oder Europa zu wechseln." Zugleich
wollen viele Energiekonzerne und Windanlagenbauer hierzulande
expandieren und internationaler werden.
Auch die Erhöhung der
Militärausgaben in Deutschland und Europa zieht Spitzenpersonal an. Der
Börsenwert von Konzernen wie Rheinmetall stieg zuletzt deutlich.
"Europäische Unternehmen werden am Kapitalmarkt generell höher bewertet
als noch vor wenigen Monaten", sagte Larch, dies sei ein Indikator für
eine neue Attraktivität des alten Kontinents: "Der Kapitalmarkt ist der
Wirtschaft oft voraus, die allgemeine Stimmung zieht dann später nach."
Quelle: dts Nachrichtenagentur