EU-Kommission drängt Länder zu abgestimmten Reisemaßnahmen
Archivmeldung vom 09.10.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.10.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttAngesichts des europaweit starken Anstiegs der Corona-Infektionen verlangt die Europäische Kommission, dass sich die EU-Länder unverzüglich auf gemeinsame Kriterien zur Bestimmung von Risikogebieten und abgestimmte Maßnahmen für den Reiseverkehr einigen.
"Ich fordere die Mitgliedstaaten dringend auf, in den kommenden Tagen schnell zu einer Vereinbarung zu kommen. Es wird Zeit, eine Lösung zu finden", sagte die zuständige Vizepräsidentin der EU-Kommission, Vera Jourova, der "Welt".
Das schulde man den Menschen in Europa. Sie verwies darauf, dass die EU-Kommission bereits Anfang September eine Art Corona-Ampel für Europa empfohlen habe: "Wir haben vorgeschlagen, sich auf eine gemeinsame Karte mit grünen, orangen und roten Zonen zu einigen." Die Europäer benötigten jetzt "Klarheit und Erwartungssicherheit" und keinen "Flickenteppich an Maßnahmen". Jourova fügte hinzu: "Wir haben vorgeschlagen, die Maßnahmen für Reisende, die sich in ein Risikogebiet oder zwischen zwei Risikogebieten bewegen, zu koordinieren, damit wir verhindern, dass es überall verschiedene Vorschriften für Corona-Tests und Quarantäne gibt."
Mit deutlichen Worten wandte sich die Kommissarin aus Tschechien gegen erneute Grenzschließungen wie im Frühjahr zu Beginn der Corona-Pandemie: "Einige Beschränkungen sind natürlich notwendig, aber eins ist klar: Das Coronavirus ist in ganz Europa präsent, und wir werden es nicht durch Grenzschließungen in den Griff bekommen, sondern nur, indem wir zusammena rbeiten." Viele Europäer, so Jourova weiter, verließen sich jeden Tag auf einen freizügigen Verkehr, etwa Studenten oder berufstätige Grenzpendler.
Quelle: dts Nachrichtenagentur