Pistorius schickt deutsche Kriegsschiffe ins Südchinesische Meer
Archivmeldung vom 07.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat das Vorhaben bekräftigt, deutsche Kriegsschiffe ins Südchinesische Meer zu schicken. Die Fahrt sei auch ein deutliches Signal an die chinesische Führung, die das Meer als ihren Einflussbereich betrachte.
"Das Südchinesische Meer ist internationales Gewässer, nicht Chinas
Hinterhof, Peking muss das akzeptieren", sagte Pistorius dem
Nachrichtenportal "T-Online". Das sei durch ein einschlägiges Urteil des
UN-Schiedsgerichts im Jahr 2016 bestätigt worden.
Erst vor
wenigen Tagen hatte Pistorius in Pearl Harbor auf Hawaii die Fregatte
"Baden-Württemberg" und den Einsatzgruppenversorger "Frankfurt am Main"
besucht. Die beiden deutschen Kriegsschiffe werden sich in den nächsten
Monaten auf eine sogenannte "Präsenzfahrt" durch das Südchinesische Meer
aufmachen.
Der deutsche Verteidigungsminister kritisiert das
Verhalten der chinesischen Führung scharf: "China tritt zunehmend
dominant auf und sorgt mit seinem Vorgehen für Verunsicherung und Unruhe
in der Region. Damit gefährdet es auch die Stabilität im Indopazifik."
Pistorius
hatte am Montag seine achttägige Reise nach Hawaii, Südkorea und auf
die Philippinen beendet. Ziel seiner militärpolitischen Reise sei
gewesen, den Partnern in der Region zu signalisieren, "dass wir ihre
Sorgen teilen und uns dafür einsetzen, dass sich Länder wie China an
geltendes Recht halten." Deutschland habe die Region vernachlässigt.
"Das ändert sich jetzt. Wir zeigen die deutsche Flagge im Indopazifik
und sind gemeinsam mit unseren Partnern bereit, die regelbasierte
Ordnung zu sichern."
Pistorius betonte, bei dem deutschen
Engagement gehe es darum, "Eskalation zu vermeiden": Deutschland müsse
Verantwortung dafür tragen, dass die Welt auch in Zukunft auf Regeln
basiere, die Stabilität und Sicherheit für alle schaffe. "Wenn sich
stattdessen überall das Recht des Stärkeren durchsetzte, wie es Russland
vorschwebt, dann würden wir mehr Kriege sehen, nicht weniger."
Quelle: dts Nachrichtenagentur