Flotillenadmiral: Deutscher Beitrag im Kampf gegen Piraterie "unverzichtbar"
Archivmeldung vom 02.03.2020
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Freigeschaltet durch André OttTrotz der rückläufigen Zahlen von Piratenüberfällen wird die Präsenz der Deutschen Marine am Horn von Afrika auch weiterhin erforderlich sein. "Der deutsche Beitrag für die Operation Atalanta ist unverzichtbar", sagte Flottillenadmiral Wilhelm Tobias Abry, der im ersten Halbjahr 2020 als stellvertretender Befehlshaber der EU-Mission "Atalanta" eingesetzt ist, im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Zwar habe es den letzten größeren Übergriff im Jahr 2017 gegeben, allerdings seien die Strukturen und Netzwerke der Piraten an Land weiter intakt. Zudem gebe es immer wieder Einzelfälle, die von den Marinekräften genau beobachtet würden.
Deutschland beteiligt sich an der Mission seit Beginn im Jahr 2008. Im Wechsel werden Luftaufklärer und Fregatten gestellt, das deutsche Mandat ist vom Bundestag auf 400 Mann begrenzt. Neben dem Anti-Piratenkampf hat "Atalanta" bislang mehr als 450 Transporte für das Welternährungsprogramm und mehr als 130 Transporte für African Union Mission in Somalia sicher eskortiert. Abry, der auch Kommandeur der Marineschule in Flensburg-Mürwik ist, betonte gegenüber der "NOZ": "Aus meiner jetzigen Verantwortung erkenne ich eine strategische Relevanz, sichere Seewege für uns Europäer und damit auch für uns Deutsche zu garantieren. Dazu müsse, so der Flottillenadmiral, "eine regelbasierte Ordnung auf See durchgesetzt werden".
Als Kommandeur der Marineschule betonte Abry zudem die Unverzichtbarkeit einer nautisch-seemännischen Grundausbildung auf einem Segelschulschiff. Deshalb sei die Sanierung der "Gorch Fock" für das Offizierskorps der Marine ohne Alternative. "Mit Blick auf die kommenden Generationen der ,Digital Natives' wird die Bedeutung dieses Schulschiffes steigen", erklärte Abry. Dies entspreche auch den Auffassungen der anderen an "Atalanta" beteiligten Marinenationen.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)