Steinbach: Türkischer Prozess gegen Kloster Mor Gabriel erneut verschoben
Archivmeldung vom 24.04.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAnlässlich des gestern erneut verschobenen Prozesses gegen das syrisch-orthodoxe Kloster Mor Gabriel in der Südosttürkei und der kürzlichen Delegationsreise von Unions-Menschenrechtspolitikern in die Türkei erklären die Sprecherin für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Erika Steinbach MdB und das Mitglied des Ausschusses für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Ute Granold MdB:
Die türkische Regierung muss ihren jüngsten Ankündigungen, eine rasche Lösung im Verfahren gegen das Kloster Mor Gabriel herbeizuführen, auch Taten folgen lassen.
Das türkische Verwaltungsgericht in Midyat hat zum wiederholten Male den Prozess gegen das Kloster Mor Gabriel verschoben, zu dessen Klägern auch das örtliche Schatzamt gehört. Um zu den Gutachten nach den jüngsten Ortsbegehungen Stellung nehmen zu können, wird der Prozess erst am 6. und 22. Mai fortgeführt.
Außerdem hat eines der klagenden Dörfer, Yayvantepe, seine Forderungen noch ausgeweitet und behauptet nun, das gesamte Gelände des Klosters gehöre der kurdischen Gemeinde.
Die Union wird das Verfahren weiterhin mit größter Aufmerksamkeit verfolgen. Denn der Prozess gegen das Kloster Mor Gabriel - eines der ältesten der Welt und geistiges Zentrums der Syrisch-Orthodoxen Kirche in Südostanatolien - ist ein Präzedenzfall. Das Verfahren um Eigentumsrechte bedroht die Existenz aller Christen im Tur Abdin.
Deshalb reisten die Unions-Menschenrechtspolitiker unter Leitung von Ute Granold unmittelbar vor dem letzten Prozesstermin in die Türkei, um sich vor Ort ein Bild von der Situation der religiösen nicht-muslimischen Minderheiten zu machen.
Quelle: CDU/CSU - Bundestagsfraktion