Kauder: Obama muss sich in Spionageaffäre nicht entschuldigen
Archivmeldung vom 14.07.2014
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtAngesichts neuer Spionage-Angriffe von US-Agenten auf deutsche Ministerien hat Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) US-Präsident Obama zum Umdenken aufgefordert: "Entschuldigen muss er sich nicht. Aber er muss anerkennen, dass man in einer Freundschaft nicht so miteinander umgehen kann", sagte Kauder der "Bild".
Die Aktivitäten der US-Geheimdienste, die sich auch gegen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) richteten, würden das deutsche Vertrauen in die USA belasten, erklärte Kauder. Die Amerikaner würden allerdings trotzdem Deutschlands Freunde bleiben. "Wahre Freundschaft zerbricht aber nicht zu Zeiten, wo die Stimmung einmal schlecht ist", sagte der Fraktionschef.
Kauder lehne es auch ab, die Verhandlungen über das Freihandelsabkommen zwischen Europa und den USA wegen der Spionageaffäre abzubrechen.
Zeitung: "Krypto-Handys" nur sehr bedingt tauglich
Die sogenannten Krypto-Handys, die die Bundesregierung nach dem Bekanntwerden der Spionageaffären für über fünf Millionen Euro angeschafft hatte, sind laut eines Zeitungsberichts nur sehr bedingt tauglich. Die Handys erfüllten lediglich das unterste Schutzniveau "VS - Nur für den Dienstgebrauch", heißt es in einem Bericht der Tageszeitung "Neues Deutschland".
Dokumente dieser untersten Stufe der Geheimhaltung sind in der Regierungs- und Parlamentspraxis mehr oder weniger frei verfügbar. "Angesichts der nur sehr eingeschränkten Nutzbarkeit ist dies eine regelrechte Verschwendung von Steuergeldern", sagte der Linken-Abgeordnete André Hahn, der seine Fraktion im Parlamentarischen Gremium zur Kontrolle der Geheimdienste (PKGr) vertritt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur