Shelter Now: Ein Dach über dem Kopf für 800 Erdbebenopfer in Afghanistan
Archivmeldung vom 08.12.2015
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.12.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittRund 4.000 Häuser hat das schwere Erdbeben Ende Oktober allein in Afghanistan zerstört oder schwer beschädigt - etwa 400 Menschen kamen dabei in Afghanistan und dem benachbarten Pakistan ums Leben. Das internationale christliche Hilfswerk Shelter Now will gemeinsam mit Überlebenden der Katastrophe in der afghanischen Bergregion Nuristan etwa 100 Behausungen wiederaufbauen. Damit sollen 800 Erdbebenopfer wieder ein Dach über dem Kopf erhalten.
"Mit dem Bau kann im nächsten Frühjahr begonnen werden. Im beginnenden eisigen Winter müssen die obdachlosen Familien mit ihren Nachbarn auf engstem Raum zusammen rücken", berichtet Shelter Now-Direktor Udo Stolte. Das Hilfswerk finanziert aus Spenden den Kauf von Bauholz für Dachbalken, Fenster und Türen. Holz ist in dem auf über 1.500 Meter Höhe gelegenen Gebiet besonders teuer. "Den Aufbau der Häuser aus Stein und Lehm übernehmen die künftigen Bewohner selbst und decken damit 70 Prozent der Baukosten ab", sagt Stolte.
Mit dem neuen Projekt reagiert Shelter Now auf Bitten der obdachlosen Menschen und der lokalen Behörden im Distrikt Mondul im Westen Nuristans. In der entlegenen, gebirgigen und als unsicher geltenden Provinz seien nur sehr wenige internationale Hilfsorganisationen tätig, so der Shelter Now-Direktor. Erst vor kurzem sei es möglich gewesen, ein klares Bild von der Situation vor Ort zu gewinnen. "Viele Dörfer sind mit Fahrzeugen nicht zu erreichen, der Transport von Material stellt eine riesige logistische Herausforderung dar." Die Menschen in Nuristan leben von kleinen landwirtschaftlichen Flächen und Viehhaltung.
Für die Bereitstellung des Holzes benötigt Shelter Now pro Haus etwa 650 Euro. Noch vor dem Wintereinbruch werden die Bäume gefällt, damit das Holz bis zum Baubeginn trocknen kann. Das Hilfswerk verfügt über umfangreiche Erfahrung mit Bauprojekten: Zehntausende afghanische Flüchtlingsfamilien, die nach Ende des Bürgerkriegs in ihre Heimat zurückkehrten, konnten mit Unterstützung von Shelter Now neue Häuser errichten. In Nuristan war die Organisation bisher im Bau von Wasserprojekten und Brücken aktiv.
Quelle: Shelter Now Germany e.V. (ots)