Im angeblich „antisemitischen“ Ungarn: Jüdisches Kulturfestival in Budapest
Archivmeldung vom 27.08.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.08.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićVom 22.–30. August findet das Jüdische Kulturfestival unter dem Motto „Lasst uns erneut leben” an fünf Veranstaltungsorten mit 20 Programmen in Budapest statt. Dies berichtet das Magazin "Unser Mitteleuropa" unter Verweis auf einen Bericht der ungarischen Zeitung "Ungarnreal".
Weiter berichtet das Magazin: "Das Festival gilt als eine der größten jüdischen Kunstveranstaltungen Europas. Die Veranstaltungsreihe öffnet von Jahr zu Jahr ihre Tore, weil sie unter kulturhungrigen Festivalbesuchern jedes Mal ein großer Erfolg ist, und bietet seit 1999 zum 23. sten Mal fantastische Programme, Konzerte, thematische Spaziergänge, Buchlesungen und Diskussionen, international anerkannte Künstler und fabelhafte, sakrale Veranstaltungsorte für Festivalbegeisterte.
Ziel des Festivals ist die jüdisch-ungarische Kultur, aber auch die Traditionen anderer Völker vorzustellen. Mit der Vielfalt der Programme möchte man betonen, wie wichtig es ist, dass die verschiedenen Kulturen friedlich nebeneinander leben. Durch die Eventwoche soll vermittelt werden, dass mit uns ein Volk lebt, dessen Sitten und Bräuche oft anders und noch immer recht fremd sind.
Das Jüdische Kulturfestival möchte mit der Präsentation anspruchsvoller Kunst durch die außergewöhnlich reiche ungarische jüdische Kultur dieser Maxime gerecht werden. Wenn man dieses Festival besucht, kann zwischen Folk‑, Klassik- und Unterhaltungskonzerten, Aufführungen literarischer Werke, Improvisationsvorstellungen und sogar besonderen Salonabenden wählen. Man muss nicht überlegen, welches Programm von höchster Qualität ist, denn das hohe Niveau ist bei jedem Programm garantiert.
Der 7. Stadtbezirk von Budapest war historisch das Jüdische Viertel der Stadt, die Veranstaltungen werden in den hiesigen Synagogen, in der Dohány Straße, in der Hegedűs Straße, und in der historischen Synagoge in der Rumbachstraße stattfinden. Dieses 1872 eingeweihte Gebäude stand nach dem Zweiten Weltkrieg leer und verfiel zusehends. Die Rekonstruktionsarbeiten begannen vor vier Jahren und kosteten rund 9 Mio. Euro.
Die Vereinigten jüdischen Gemeinden von Ungarn, die EMIH organisieren das Program “Woche der Synagogen” von 27. August bis 5. September 2021 in Budapest. Es werden durch die Eröffnung alter und neuer Synagogen die Möglichkeiten des Glaubens und des Gemeinschaftslebens für traditionelle Juden erweitern.
Die Jüdische Gemeinde fühlt sich heute sicher in Ungarn.
Nach Jahrzehnten werden die Synagoge in Újbuda und das Gebetshaus in der Vörösmarty-Strasse wiedereröffnet, die Erweiterung und Renovierung des “Schleusen” Gemeindezentrums in Újlipótváros ist abgeschlossen.
Am 27. August beginnen die Feierlichkeiten zum zweihundertjährigen Bestehen der Alten Synagoge von Buda und das traditionelle “Sóletfest” (sólet= traditionelles jüdisches Gericht), bei dem internationale Stars auf der Musikbühne auftreten."
- Informationen zum Programm: zsinagogakhete.hu/programok/
- Informationen über die Programme auch rückgängig: www.zsidokulturalisfesztival.hu/
- Datenbasis: Ungarnreal
Quelle: Unser Mitteleuropa