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Stettin: Infizierte Wurst löst zahlreiche Fälle von Trichinenkrankheit aus

Archivmeldung vom 22.06.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.06.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

In Brandenburgs polnischer Nachbarregion Westpommern ist die seltene Trichinenkrankheit (Trichinose) aufgetreten. Bis zum Freitag seien 167 Menschen erkrankt, bestätigte eine Sprecherin der Stettiner Staatsanwaltschaft, die die Fälle untersucht, der "Märkischen Oderzeitung".

Die Betroffenen leiden an Erbrechen, Durchfall und Schwellungen. Vermutet wird, dass infiziertes Schweinefleisch, welches von einem Kleinbauern aus Tzrebiatów (Treptow) geliefert und zu Wurst verarbeitet wurde, die Erkrankungen auslöste. Obwohl in der verdächtigten Anlage bereits am 8. Mai bei acht Schweinen Trichinen festgestellt worden waren, konnte der Bauer ein weiteres Schwein an das Unternehmen "Rol-Banc" verkaufen, das aus dem Fleisch Wurst der Marke "Extra" herstellte. So stellt sich der Vorgang aus Sicht der Stettiner Staatsanwaltschaft dar, wie deren Sprecherin Malgorzata Wojciechowicz erläuterte.
Das Robert-Koch-Institut in Berlin erhielt am 15. Juni erstmals Kenntnis von dem Fall. Seinerzeit waren erst 61 Menschen infiziert. "Es gibt seit einigen Jahren unter den EU-Ländern ein Schnellwarnsystem für möglicherweise grenzüberschreitende Ausbrüchen durch Trichinen oder andere Infektionserreger wie den Salmonellen, die auch in den einzelnen Ländern meldepflichtig sind", erklärte Instituts-Mitarbeietr Andreas Jansen. Das Institut habe daraufhin die Gesundheitsbehörden aller deutschen Bundesländer vertraulich informiert. "Die Vertraulichkeit wurde deshalb festgelegt, weil uns keine genauen Erkenntnisse über den Fall vorlagen, und bisher auch kein Hinweis, das in Deutschland lebende Personen betroffen oder gefährdet sind", erläuterte Jansen. Die Produkte der Firma wurden auch nicht nach Deutschland exportiert. Die Situation wird laut Jansen jedoch weiter genau beobachtet. Die für Lebensmittel zuständigen Behörden sind ebenfalls informiert.

Quelle: Pressemitteilung Märkische Oderzeitung

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