Ex-US-Verteidigungsminister Hagel für Neustart zwischen Moskau und Washington
Archivmeldung vom 08.11.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDer ehemalige US-Verteidigungsminister Chuck Hagel hat sich für einen Neustart in den Beziehungen zwischen Russland und den USA ausgesprochen: "Eine der Prioritäten für den neuen Präsidenten wird sein müssen, die Beziehungen zu Russland neu zu starten. Das muss alle Punkte umfassen, und es muss von Präsident zu Präsident geschehen", sagte Hagel dem "Handelsblatt".
Der neue US-Präsident soll nach Ansicht Hagels, der von 2013 bis 2015 Verteidigungsminister war, "die Hand ausstrecken" und "versuchen, einen Weg zu finden, die systematische Zerstörung Syriens zu beenden mit den Russen, mit den Iranern, mit den Türken."
Die Bekämpfung extremistischer islamischer Truppen wie des IS sei ein gemeinsames Interesse aller im syrischen Bürgerkrieg beteiligter Parteien. Darauf könne eine große Verhandlungslösung, die mit Russland auch die Ukraine umfassen müsse, basieren. "Ein neuer Präsident ist immer eine Chance für ein neues Denken, neue Menschen, neue Möglichkeiten", sagte Hagel.
"Es ist eine gefährliche Zeit. Der neue Präsident muss diese Frische einfach nutzen." Kritisch äußerte sich Hagel zum US-Wahlkampf und beiden Präsidentschaftskandidaten. "Ich glaube, sie beide haben unser System entwertet. Wir werden auf der Welt verspottet oder gefürchtet." Er hoffe, dass der "unverantwortliche Unsinn" ein Ende finde. "Eine Fortsetzung dieses verantwortungslosen Ansatzes von Parteipolitik würde Amerika weiter isolieren."
Quelle: dts Nachrichtenagentur