EU-Chefdiplomat bezweifelt Ernsthaftigkeit der Klimaschutz-Demos
Archivmeldung vom 08.02.2020
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat die Ernsthaftigkeit junger Klimaschutz-Aktivisten in Zweifel gezogen und damit für eine Welle von Empörung gesorgt. Das schreibt das russische online Magazin "Sputnik".
Weiter ist auf der deutschen Webseite zu lesen: "„Die Vorstellung, dass junge Leute ernsthaft entschlossen sind, den Klimawandel zu stoppen – wir könnten es das Greta-Syndrom nennen – erlauben Sie mir meine Zweifel“, sagte Borrell am Freitag in einem TV-Interview in Brüssel.
„Es ist nett, gegen den Klimawandel zu demonstrieren, so lange niemand einen darum bittet, dafür zu zahlen“, so Borrell weiter. „Ich frage mich, ob die jungen Leute, die auf den Straßen von Berlin für Maßnahmen gegen den Klimawandel demonstrieren, sich der Kosten dieser Maßnahmen bewusst sind. Und ob sie bereit sind, ihren Lebensstandard zu senken, um polnische Bergarbeiter zu entschädigen. Denn wenn wir ernsthaft gegen Klimawandel kämpfen, werden diese ihre Jobs verlieren und Unterstützung brauchen.“
Im Netz erntete Borrell umgehend Kritik. Die Grünen-Fraktion im Europäischen Parlament erklärte auf Twitter, Borrells Aussagen seien „für einen Vertreter der EU nicht akzeptabel“. Sie kündigten an, kommende Woche eine Erklärung von ihm zu verlangen. Der Chefsprecher der EU-Kommission Eric Mamer erklärte, die EU stehe „definitiv“ hinter dem europäischen Klimaplan „Green Deal“, der die Bemühungen der Jugendlichen „anerkennt und unterstützt“.
„Unangemessene Äußerung“
Am Samstag entschuldigte sich der EU-Außenbeauftragte für seine Wortwahl. „Ich will mich bei allen entschuldigen, die sich von meiner unangemessenen Äußerung zu der wichtigen Jugendbewegung gegen den #Klimawandel beleidigt gefühlt haben mögen“, schrieb Borrell auf Twitter. Er versicherte den jungen Klima-Aktivisten zudem seine „volle Unterstützung“.
Quelle: Sputnik (Deutschland)