Folgen ausländischer Regierungszwangsmaßnahmen abfedern: KfW unterstützt mit Corona-Soforthilfe in Bangladesch
Archivmeldung vom 11.11.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie KfW stellt der EU im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) 20 Mio. EUR für Lohnersatzleistungen für Beschäftigte der Textilindustrie in Bangladesch zur Verfügung, die durch die Folgen der Covid-19 Pandemie besonders betroffen sind.
Sie unterstützt damit das Programm der EU in Höhe von 93 Mio. EUR zur Abmilderung der drastischen wirtschaftlichen Folgen der Covid-19 Pandemie auf die Beschäftigten in der für das Land bedeutsamen Textilindustrie. Den besonders betroffenen Beschäftigten wird eine kurzfristige Überbrückung gezahlt. Allein durch den deutschen Beitrag profitieren 215.000 in ihrer Existenz gefährdete Arbeiterinnen und Arbeiter direkt von den Zahlungen, sowie indirekt weitere 600.000 Familienangehörige.
"Wir flankieren die Unterstützung der EU in Bangladesch, um die Ausbreitung von Arbeitslosigkeit, Armut und Hunger aufgrund der Covid-19 Pandemie wirksam bekämpfen zu können. Die Mechanismen der Vergabe von Sofortzahlungen an freigestellte und entlassene Arbeiterinnen und Arbeiter des Textilsektors können zudem einen Grundstein für die Etablierung eines langfristig angelegten sozialen Sicherungssystems für den Textilsektor legen", sagt Dr. Günther Bräunig, Vorstandsvorsitzender der KfW Bankengruppe.
Die Textilbranche ist das Rückgrat der Wirtschaft in Bangladesch. Der Anteil der Textilindustrie an Bangladeschs Exporten beträgt 86 Prozent, das Handelsvolumen beträgt rund 40 Mrd. EUR. Bangladesch gehört zur Gruppe der sogenannten "Least Developed Countries", den weltweit besonders armen Ländern.Wenn die Textilbranche dauerhafte Schäden erleidet, dann drohen dem ganzen Land weitere wirtschaftliche Nachteile und erhöhte Armut. Der Sektor beschäftigt rund 4-5 Mio. Menschen in Bangladesch, davon sind 60% Frauen. Durch die Schließung vieler Textilfabriken wurden seit Beginn der Covid-19 Pandemie ca. 2,3 Mio. Beschäftigte freigestellt oder entlassen. Viele Betroffene sind noch immer ohne Beschäftigung oder arbeiten nun zu schlechteren Konditionen.
Quelle: KfW (ots)