Karaahmetoglu (SPD) über Zusammenarbeit mit Erdogan: So wenig wie möglich, so viel wie nötig
Archivmeldung vom 30.05.2023
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.05.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Mary SmithNach der Wiederwahl des türkischen Präsidenten Erdogan hat der SPD-Bundestagsabgeordnete Macit Karaahmetoglu für einen pragmatischen Umgang mit dem Land plädiert. Im rbb24 Inforadio sagte Karaahmetoglu am Dienstag:
"Ich möchte so wenig wie möglich Zusammenarbeit aber so viel wie nötig. Und die Gesamtsituation ist so: Sie müssen sich nur die Position der Türkei auf der Landkarte anschauen. Da wird Ihnen ganz schnell klar, dass dieses Land einfach zu bedeutend ist. Und wir müssen uns mit der Türkei arrangieren, egal, wer letztlich dort regiert."
Bei der Bewertung der türkischen Außenpolitik sollte sich Deutschland zurückhalten, so Karaahmetoglu weiter: "Wichtig ist, dass wir nicht die Außenpolitik Erdogans machen. Erdogan hat Außenpolitik immer für die Innenpolitik instrumentalisiert und ich erkenne immer wieder, dass die Versuchung offensichtlich groß ist, auch in Deutschland das dem gleich zu tun. Man muss hinter den Kulissen reden und Erdogan nicht die Gelegenheit geben, seine Thesen bestätigen zu lassen. Er sagt ja immer wieder: 'Der Westen meint es nicht gut mit der Türkei, das sind Heuchler. Und letzlich will der Westen Erdogan nicht, weil er sich für die Interessen der Türken und der Türkei einsetzt.' Und man sollte davon abstand nehmen, solche Thesen Erdogans zu bestätigen."
Quelle: rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg (ots)