Politologe: Gegen Trump zu sein reicht für Biden nicht
Archivmeldung vom 18.08.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Politologe Michael Werz sieht die breite Ablehnung von Donald Trump nur als ersten Schritt in der Kampagne von Herausforderer Joe Biden. "Die Frage ist, wie das jetzt politisch ausgefüllt wird", sagte Werz am Dienstag im Deutschlandfunk.
Die Demokraten müssten immer "Regenbogenkoalitionen" zusammenbringen - Wähler, die weder ethnisch noch durch ihren sozialen Interessen viel miteinander verbinde. "Michelle Obama hat das in der Abschlussrede ganz gut auf den Punkt gebracht, wo sie sehr stark sagte, Gemeingut und Zusammenhalt in der amerikanischen Gesellschaft wäre nicht nur wünschenswert, sondern auch möglich, und es gibt einen Weg nach vorne", so der Politologe.
Es sei nach den Wahlen 2016 klar, dass man sich nicht auf guten Umfragewerten ausruhen könne. "Auf der anderen Seite ist auch deutlich, dass man hier nicht nur versuchen muss, diese Wahlen zu gewinnen, sondern es ist extrem wichtig, dass Joe Biden und Kamala Harris und eine demokratische Administration ein starkes politisches Mandat bekommen." Die Aufgabe, die US-Gesellschaft wieder zusammenzubringen nach vier Jahren der "brachialen Polarisierung", sei "ungeheuer anspruchsvoll". Ohne ein starkes politisches Mandat werde diese Aufgabe vielleicht gar nicht zu bewältigen sein, so der Politologe.
Quelle: dts Nachrichtenagentur