Gesundheitsministerin schlägt europäische Pandemie-Behörde vor
Archivmeldung vom 16.11.2020
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Freigeschaltet durch André OttBundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat sich für einer Verbesserung der Krankheitsbekämpfung ausgesprochen und eine europäische Pandemie-Behörde ins Gespräch gebracht.
"Dass wir mit der Impfstoffentwicklung jetzt schon so weit sind, hat auch damit zu tun, dass wir die Forschung an den mit Sars-Cov-2 verwandten Mers- und Sars-Viren schon vorher gefördert haben", sagte die CDU-Politikerin der "Welt am Sonntag".
Die Lehre daraus sei, sich in Zukunft noch intensiver auf das Auftreten von möglichen Epidemien durch Forschung vorzubereiten. "Hierzu müssen wir auch unsere nationale und europäische Medikamentenforschung erheblich stärken. Wir müssen gegen zukünftige Viruspandemien wappnen, aber auch neue Antibiotika entwickeln, weil die schon lange vorhandenen Antibiotika mitunter nicht mehr wirksam genug sind." Man sollte nach US-Vorbild mittelfristig in Europa eine "starke Institution" schaffen, die sich auf das Auftreten von Pandemien, aber auch andere Gesundheitsnotfälle vorbereitet. Die USA gäben derzeit 3,5 Milliarden Dollar für ihre Institution Barda aus, so Karliczek.
"Das werden wir in Europa nicht sofort stemmen. Aber hohe Investitionen in diese Richtung werden sich langfristig auszahlen." Karliczek kündigte außerdem die Auflage eines "Wirkstoffprogramms zur Entwicklung von spezifischen Covid-19-Therapeutika" an. "Einige wenige vorhandene, aber nicht für Covid-19 entwickelte Medikamente wie Dexamethason helfen Bekämpfung von Erkrankten. In den vergangenen Monaten haben Forscher aber auch völlig neue Wirkstoffe und auch monoklonale Antikörper gegen Covid-19 entwickelt." Diese kämen nun in die klinische Entwicklung. "Das möchte ich unterstützen, damit wirksame Behandlungen so schnell wie möglich bei den Patienten ankommen", sagte Karliczek der "Welt am Sonntag".
Quelle: dts Nachrichtenagentur