Syrien: Desertierter Ex-Premier fordert mehr Unterstützung für Opposition
Archivmeldung vom 24.09.2012
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDer zur Opposition übergelaufene syrische Regierungschef Riad Hidschab fordert eine stärkere Unterstützung der syrischen Opposition im Inneren des Landes. "So lange der UN-Sicherheitsrat blockiert ist, muss man alles tun, um den Aufständischen in Syrien selbst zu helfen", sagte Hidschab der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montagsausgabe).
"Das Assad-Regime erfährt also viel Unterstützung sei es durch Waffenlieferungen oder politische Rückendeckung. Also braucht auch die Opposition große Unterstützung, damit der Aufstand weitergeht", sagte Hidschab in einem der ersten Interviews mit westlichen Medien nach seiner Flucht aus Syrien. Er zeigte sich skeptisch gegenüber den Möglichkeiten einer politischen Lösung für die Syrien-Krise, und machte den syrischen Machthaber Baschar al Assad persönlich dafür verantwortlich. Assad habe sich zu Beginn der Proteste vor mehr als anderthalb Jahren auf eine Gewaltlösung festgelegt. "Er will keine Verhandlungen, keine Versöhnung, das war von Anfang an klar", sagte Hidschab.
Die Regierung, die er, Hidschab, im Juni 2012 als Reformregierung zusammengestellt habe, sei von Assad schon in der ersten Sitzung als "Kriegsregierung" bezeichnet worden. Hidschab kritisierte die "immense" iranische Hilfe für das Assad-Regime. "Iraner sind im Militär an führenden Positionen aktiv. Es gibt aber nicht nur militärische Hilfe, sondern auch logistische und wirtschaftliche Unterstützung", sagte er.
Quelle: dts Nachrichtenagentur