Umfrage: Deutsche vertrauen am meisten ihrer Polizei
Archivmeldung vom 28.01.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas größte Vertrauen bei den Bundesbürgern genießt die Polizei, und am meisten misstrauen sie Werbeagenturen. Das ist das Ergebnis einer vom Hamburger Magazin stern in Auftrag gegebenen Forsa-Untersuchung über das Vertrauen in gesellschaftliche Institutionen. Neben der Polizei, die im Vergleich zum vergangenen Jahr zwei Prozentpunkte zulegen konnte auf 84 Prozent, vertrauen die Deutschen vor allem den Universitäten (78 Prozent) und dem eigenen Arbeitgeber (75 Prozent), während Wirtschaftsmanager allgemein (13 Prozent) und die Werbeagenturen (9 Prozent) die Schlusslichter sind.
Das Bundesverfassungsgericht (74 Prozent), der Bundespräsident (72 Prozent) und die Bundeskanzlerin (65 Prozent) rangieren noch vor der Bundeswehr (55 Prozent), der Bundesregierung (52 Prozent) und dem Bundestag (50 Prozent). Dass sich diese Werte im Vergleich zu früheren Jahren kaum verändert haben, ist für Forsa-Chef Manfred Güllner der Beweis, "dass sich unsere Gesellschaft eben nicht radikalisiert hat, wie es in verschiedenen Horrorszenarien diagnostiziert wird". Die politischen Parteien landen abgeschlagen mit 23 Prozent auf den hinteren Rängen.
Die höchsten Zuwächse erzielten der Zentralrat der Muslime mit einem Plus von 13 Prozentpunkten auf jetzt 28 Prozent und der Zentralrat der Juden mit einem Plus von 10 Punkten auf 40 Prozent - die höchsten Vertrauenswerte, die für beiden Institutionen jemals gemessen wurden. Dem Islam vertraut nur ein Viertel der Befragten (25 Prozent) vorbehaltlos, aber auch die katholische Kirche schneidet mit 26 Prozent nur unwesentlich besser ab - offenbar immer noch eine Folge der Missbrauchsskandale. Das Vertrauen in den Papst dagegen ist auf 60 Prozent gewachsen.
Datenbasis: Das Forsa-Institut befragte vom 13. bis 19. Januar 2015 im Auftrag des Magazins stern 2503 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 2,5 Prozentpunkten.
Quelle: Gruner+Jahr, stern (ots)