Knapp 80 Prozent der Deutschen fordern Pflicht zu Digitalunterricht
Archivmeldung vom 15.08.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.08.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttAls Folge der Corona-Krise fordert eine deutliche Mehrheit von knapp 80 Prozent der Deutschen, dass es an Schulen künftig mehr digitalen Unterricht geben soll. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Dimap für die Friedrich-Naumann-Stiftung, die der Düsseldorfer "Rheinischen Post" vorliegt.
Dass der Staat gesetzlich verpflichtet werden muss, auch digitalen Unterricht anzubieten, fordern demnach 77 Prozent der Bundesbürger. Im Osten des Bundesgebiets sehen das 82 Prozent so, um Westen 75 Prozent. Karl-Heinz Paqué, Vorstandsvorsitzender der FDP-nahen Stiftung, sagte dazu: "Der digitale Unterricht an den Schulen muss in Zukunft verpflichtend sein. Und zwar immer, nicht nur in Pandemiezeiten und in ganz Deutschland."
Eine weitere Sorge: Dass die Bildungsungerechtigkeit im Zuge der Krise zunehmen wird. Diese Befürchtung teilen der Umfrage zufolge 64 Prozent der Deutschen. "Wie im Brennglas hat die Corona-Krise gezeigt, wie ungenügend das deutsche Bildungssystem insgesamt aufgestellt ist", sagte Stiftungsvorstand Paqué. "Es muss uns alarmieren, wenn fast zwei Drittel der Befragten damit rechnen, dass Corona zu mehr Bildungsungerechtigkeit führen wird." Es werde Zeit, dass Deutschland nicht mehr eines der Schlusslichter in der digitalen Bildung bleibe, sagte Paqué.
Datenbasis: Das Institut Dimap befragte vom 10. bis 12. August 1003 wahlberechtigte Deutsche in Telefoninterviews.
Quelle: Rheinische Post (ots)