Ganztagsschule kein Allheilmittel
Archivmeldung vom 27.02.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtGrundschüler mit Migrationshintergrund, die eine Ganztagsklasse besuchen, erzielen keine besseren Noten als ihre Mitschüler, die mittags nach Hause gehen. Dies ergab eine Studie der Hochschule Coburg.
Für ihr Masterarbeit untersuchte eine Studentin der Sozialen Arbeit die schulischen Leistungen von Schülern mit Migrationshintergrund einer Grundschule in den Fächern Deutsch, Mathe sowie Heimat- und Sachkunde. Eine Gruppe besucht den Ganztagsunterricht, die andere geht nur halbtags in die Schule.
Entgegen der häufig vertretenen Meinung ergab sich in der Untersuchung unter Leitung von Prof. Dr. Michael Lichtlein kein Notenunterschied. Allerdings lässt sich bei den Schülern der Ganztagsklassen eine signifikant höhere soziale Kompetenz feststellen. Sie können mit unangenehm erscheinenden Situationen häufig sozial angemessener umgehen.
Prof. Lichtlein folgert: „Die Ganztagsschule ist nicht das häufig beschworene Allheilmittel. Damit sie sowohl ihren Bildungs- als auch ihren sozialen Auftrag erfüllen kann, braucht sie mehr Unterstützung.“ Dazu zählen für Prof. Lichtlein neue pädagogische Konzepte, die fachliche Zusammenarbeit von Lehrern und Sozialarbeitern und eine verstärkte Forschung in diesem Bereich.
Quelle: Hochschule Coburg (idw)