Wohneigentum bis zu 36 Prozent teurer als vor einem Jahr - Preise in mittelgroßen Städten ziehen an
Archivmeldung vom 22.02.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićEin Vorjahresvergleich der Angebotspreise für Wohnungen mit 40 bis 120 Quadratmetern in ausgewählten deutschen Mittelstädten von immowelt zeigt: Nach den hohen Preissteigerungen in den Großstädten werden Immobilien auch in den Mittelstädten immer teurer.
Das zeigt ein aktueller Vorjahresvergleich für 83 Mittelstädte (50.000 bis 100.000 Einwohner), in dem die Angebotspreise von Wohnungen (40 bis 120 Quadratmeter, ohne Neubau) untersucht wurden. Die Analyse zeigt: In allen 83 untersuchten Mittelstädten sind die Kaufpreise für Wohnungen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. In 18 Gemeinden sogar um mindestens 20 Prozent. Die stärksten Anstiege gibt es in Nordrhein-Westfalen. Mittelstädte in Süddeutschland bleiben am teuersten. In den ostdeutschen Mittelstädten ist der Wohnungskauf hingegen am günstigsten.
Höchste Anstiege in Nordrhein-Westfalen und Norden
Den größten prozentualen Anstieg aller Mittelstädte verzeichnet Detmold in Nordrhein-Westfalen mit 36 Prozent. Der Quadratmeter kostet dort aktuell 2.060 Euro, rund 500 Euro mehr als im Vorjahr. Auch in Gladbeck (+35 Prozent, 1.870 Euro) und Marl (+31 Prozent, 1.800 Euro) sind die Preise um etwa ein Drittel gestiegen. Die hohen prozentualen Anstiege erklären sich zum einen mit dem relativ niedrigen Preisniveau, aber auch mit einer veränderten Nachfrage. Denn durch die breite Nutzung von Homeoffice ist es nicht mehr zwingend notwendig, unmittelbar in der Nähe des Arbeitsplatzes zu wohnen. Mittelstädte mit ihrer oft attraktiven Infrastruktur und teils noch niedrigen Immobilienpreisen rücken in den Fokus von Käufern.
Dieser Effekt zeigt sich auch im Norden der Bundesrepublik. In Wilhelmshaven ist der Quadratmeterpreis um 33 Prozent auf 1.670 Euro gestiegen. Greifswald (2.530 Euro) verzeichnet ebenfalls einen hohen Anstieg von 25 Prozent. In Norderstedt ist der Anstieg mit 18 Prozent zwar etwas geringer, das Preisniveau aber deutlich höher. Aktuell liegt der Quadratmeterpreis im Median bei 3.810 Euro. Die hohen Kaufpreise hängen stark mit der räumlichen Nähe zu Hamburg zusammen - die Metropole zieht auch die Preise im Umland nach oben.
Wohnungen im Süden am teuersten
Trotz der hohen Anstiege im Norden und in Nordrhein-Westfalen sind die Angebotspreise für Wohnungen weiterhin in Süddeutschland am höchsten. Mit 5.560 Euro pro Quadratmeter ist Konstanz die teuerste der 83 untersuchten Mittelstädte. Und die Tendenz zeigt weiter nach oben: Innerhalb eines Jahres verteuerten sich die Kaufpreise um 10 Prozent. Die Kombination aus der Lage am Bodensee und einer angesehenen Universität machen die Stadt beliebt und teuer. Rosenheim folgt dahinter mit 5.080 Euro pro Quadratmeter und verzeichnet ebenfalls einen Anstieg von 10 Prozent. Weitere süddeutsche Mittelstädte wie Ludwigsburg (4.300 Euro) und Friedrichshafen (4.280 Euro) befinden sich ebenfalls am oberen Ende der Preisskala.
Mittelstädte im Osten am günstigsten
Die niedrigsten Angebotspreise für Wohnungen gibt es im Osten Deutschlands. Plauen ist mit 820 Euro pro Quadratmeter die günstigste Mittelstadt der Analyse - obwohl sich Wohnungen dort binnen eines Jahres um 11 Prozent verteuert haben. Görlitz liegt mit 870 Euro ebenfalls noch unter der 1.000 Euro-Marke. In Cottbus (1.740 Euro; +1 Prozent) und Frankfurt an der Oder (1.970 Euro; +3 Prozent) bleibt der Immobilienkauf preiswert. Das Angebot an Wohnungen übersteigt in vielen ostdeutschen Mittelstädten die Nachfrage, weshalb sich die Kaufpreise am unteren Ende der Preisskala befinden.
Berechnungsgrundlage:
Datenbasis für die Berechnung der Kaufpreise waren auf immowelt.de inserierte Angebote. Dabei wurden ausschließlich Angebote berücksichtigt, die vermehrt nachgefragt wurden. Die Quadratmeterpreise geben den Median der jeweils in den Jahren 2020 und 2021 auf immowelt.de angebotenen Wohnungen (40 bis 120 Quadratmeter, ohne Neubau) in 83 mittelgroßen deutschen Städten (50.000 bis 100.000 Einwohner) wieder. Der Median ist der mittlere Wert der Angebotspreise. Es handelt sich um Angebots-, keine Abschlusspreise.
* Google Analytics; Stand: April 2021
Quelle: immowelt (ots)