Weißer Ring will mehr Geld von Bund und Ländern für Trauma-Therapien
Archivmeldung vom 23.12.2016
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie Opferorganisation Weißer Ring fordert von Bund und Ländern mehr Therapie-Einrichtungen für die Opfer von häuslicher Gewalt. "Es gibt zu wenige Therapiemöglichkeiten bei Traumata, gerade im ländlichen Raum", sagte die Geschäftsführerin des Weißen Rings, Bianca Biwer, der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Sie fügte hinzu: "Solche Therapien braucht man flächendeckend, jedes Opfer muss raschen Zugang zu Spezialisten haben."
In manchen ländlichen Regionen gebe es Wartelisten von einem halben bis zu einem Jahr. Biwer kritisierte: "Das ist zu lange, dann hilft die Therapie nicht mehr so schnell und so gut." Derzeit gebe es bundesweit 155 Trauma-Ambulanzen, zumeist an Kliniken, wo Psychotherapeuten arbeiten, die auf die Behandlung von traumatisierten Opfern etwa nach krimineller Gewalt spezialisiert sind. Die regionale Verteilung sei aber sehr verschieden: Während es in Nordrhein-Westfalen 43 und in Niedersachsen 29 solcher Einrichtungen gebe, seien es in anderen Ländern nur zwei oder drei, in Brandenburg keine.
Quelle: dts Nachrichtenagentur