Werner Schneyder sieht politische Kabarettisten nicht automatisch links
Archivmeldung vom 03.11.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Autor und Sportreporter Werner Schneyder sieht Kabarettisten in einer herausgehobenen Stellung mit gesellschaftspolitischem Auftrag. Zudem sei es falsch, dass sie automatisch dem linken politischen Spektrum zuzuordnen seien.
In der
PHOENIX-Sendung "Im Dialog" sagte er
am Freitagabend: "Es gibt immer wieder Leute, die den guten
politischen Kabarettisten in die Schuhe schieben, dass sie konsequent
Sympathisanten einer Linken - was auch immer das ist - wären. Das
stimmt nicht. Ein politischer Kabarettist begreift sich, ob jetzt mit
Hybris oder nicht, als Kontrolle der Macht."
Die aktuellen politischen Verhältnisse in Deutschland sieht der
ehemalige Kabarettist als vorteilhaft für den Berufsstand. Die so
genannten guten Zeiten für das Kabarett seien ein "großer, billiger
Definitionsirrtum der Journalisten", so Schneyder. "Die glauben, wenn
alles drunter und drüber geht und wenn sich politische Parteien große
Blößen geben, wären das gute Zeiten fürs Kabarett." Tatsächlich seien
diese aber schlecht, "weil jeder Idiot einen Witz darüber machen
kann." Die Witze würden quasi auf dem Serviertablett angeboten. "Die
beste Zeit für den Kabarettisten meiner Definition nach ist die, wo
man meint, es ist alles gut", sagte Schneyder.
Quelle: Pressemitteilung PHOENIX