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Wohnsituation für Studenten in Hochschulstädten immer schlechter

Archivmeldung vom 19.08.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.08.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Obdachlosigkeit wird für Einkommensschwache Menschen in Berlin wegen dem geplanten Mietendeckel bald zunehmen? (Symbolbild)
Obdachlosigkeit wird für Einkommensschwache Menschen in Berlin wegen dem geplanten Mietendeckel bald zunehmen? (Symbolbild)

Foto: FlickreviewR
Lizenz: CC-BY-SA-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

In vielen Hochschulstädten in Deutschland ist der Wohnungsraum für Studenten nur noch schwer zu bezahlen. Es sei zudem für Studierende so schwer wie noch nie, ein Zimmer zu finden, teilte das Leibniz-Institut für Länderkunde am Montag mit.

Demnach unterscheidet sich die Wohnsituation deutscher Studierender regional teils stark. In großen Städten wie München, Berlin, Hamburg oder Köln liegen die Mieten meist weit über der BAföG-Wohnkostenpauschale von 360 Euro. Am teuersten ist die bayerische Landeshauptstadt mit einer Durchschnittsmiete von 760 Euro, einschließlich Betriebskosten für ein WG-Zimmer. Dagegen ist ein WG-Zimmer in ostdeutschen Städten wie Chemnitz, Jena oder Dresden noch vergleichsweise günstig zu bekommen.

Die Durchschnittsmiete für öffentliche Wohnheimplätze liegt derweil in Deutschland durchschnittlich bei rund 280 Euro. Kleinere ostdeutsche Hochschulstädte wie Ilmenau, Frankfurt (Oder) oder Weimar haben im deutschlandweiten Vergleich besonders hohe Unterbringungsquoten in Wohnheimen von 25 bis über 33 Prozent. Das sei zum Teil ein Relikt der DDR-Zeit, so das Institut: Unmittelbar nach der deutschen Einheit lag diese Quote 1991 in den neuen Ländern noch bei 86 Prozent.

Vergleichsweise hohe Versorgungsquoten von teils mehr als 15 Prozent weisen auch einige kleinere Hochschulstädte in den alten Ländern auf, darunter traditionelle Universitätsstädte mit internationalem Ruf und hohen Anteilen von Studierenden an der Bevölkerung wie Heidelberg, Göttingen und Tübingen.

Schlusslicht bei der Versorgung mit Wohnheimplätzen ist Berlin mit einer Quote von 5,1 Prozent. Auch in anderen Großstädten sorgt der Mangel an Wohnheimplätzen bei gleichzeitig angespannten Wohnungsmärkten dafür, dass viele Studenten in prekären Verhältnissen leben.

Enge Wohnungsmärkte und unzureichende Investitionen der zuständigen Bundesländer in den Wohnheimbau rufen vermehrt private Investoren auf den Plan. "Mit komfortablen Zimmern für Studierende oder Berufseinsteiger lassen sich oft deutlich höhere Renditen erzielen als über herkömmliche Mietwohnungsverträge", sagte IfL-Forscherin Karin Wiest. Die Unterbringung im privaten Wohnheim gewinnt besonders in den Großstädten mit einer hohen studentischen Nachfrage an Bedeutung. Hoch ist der Anteil zum Beispiel in Hochschulstädten mit sehr angespannten Wohnungsmärkten wie Mainz, Regensburg, München und Hamburg.

Da Studenten mit anderen Nachfragegruppen wie Auszubildenden, Fernpendlern sowie Rentnern um den knappen preisgünstigen Wohnraum konkurrieren, geht das Autorenteam des Instituts nicht von einer baldigen Entlastung auf den studentischen Teilwohnungsmärkten aus.

Quelle: dts Nachrichtenagentur



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