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Sterbefallzahlen in der 45. Kalenderwoche 5 % über dem Durchschnitt der Vorjahre

Archivmeldung vom 04.12.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.12.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Statistisches Bundesamt

Nach vorläufigen Ergebnissen sind in der 45. Kalenderwoche (2. bis 8. November 2020) in Deutschland mindestens 18 483 Menschen gestorben. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, liegen die Sterbefallzahlen somit etwa 5 % über dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. Bereits ab der zweiten Oktoberhälfte lagen sie in etwa auf diesem Niveau über dem Durchschnitt der Vorjahre.

Zahl der COVID-19-Todesfälle steigt deutlich an

Die Zahl der Todesfälle von Personen, die zuvor laborbestätigt an COVID-19 erkrankt waren, steigt derzeit deutlich von Woche zu Woche. In der 45. Kalenderwoche gab es insgesamt 1 067 beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldete COVID-19-Todesfälle - 989 Fälle mehr als noch in der 40. Kalenderwoche.

Höchste Übersterblichkeit in Belgien und der Schweiz

Das EuroMOMO-Netzwerk zur Beobachtung von Sterblichkeitsentwicklungen meldet derzeit für Kalenderwoche 45 eine extrem hohe Übersterblichkeit ("extremely high excess") für Belgien und die Schweiz. Eine sehr hohe Übersterblichkeit ("very high excess") wird für Frankreich, Italien, Slowenien und Spanien gemeldet. In anderen europäischen Ländern stellt EuroMOMO für diese Kalenderwoche maximal eine mäßige ("moderate excess") Übersterblichkeit fest.

Methodische Hinweise zu den Sterbefallzahlen für Deutschland:

Die Auswirkungen der bisherigen Entwicklung der Sterbefallzahlen auf das gesamte Kalenderjahr 2020 lassen sich gegenwärtig noch nicht abschätzen. Für eine abschließende Einordnung einer zeitweisen Übersterblichkeit muss der gesamte Jahresverlauf betrachtet werden. Zudem müssen die Sterbefälle ins Verhältnis zur Bevölkerung gesetzt werden, um beispielsweise auch den Alterungsprozess der Bevölkerung adäquat einzubeziehen.

Eigene Auswertungen zum Jahresverlauf der Sterbefallzahlen sind auf Basis der Sonderauswertung "Sterbefälle - Fallzahlen nach Tagen, Wochen, Monaten, Altersgruppen, Geschlecht und Bundesländern für Deutschland 2016 bis 2020" möglich. Für das Jahr 2020 werden erste vorläufige Daten dargestellt. Bei den vorläufigen Daten handelt es sich um eine reine Fallzahlauszählung der eingegangenen Sterbefallmeldungen aus den Standesämtern ohne die übliche Plausibilisierung und Vollständigkeitskontrolle der Daten.

Durch gesetzliche Regelungen zur Meldung von Sterbefällen beim Standesamt und Unterschiede im Meldeverhalten der Standesämter an die amtliche Statistik sind aktuelle Aussagen zur Zahl der Sterbefälle mit einem Verzug von etwa vier Wochen möglich. Durch die verzögerten Meldungen werden sich die vorliegenden Ergebnisse für das Jahr 2020 noch leicht erhöhen.

Die vorläufigen Sterbefallzahlen beziehen sich auf den Sterbetag, nicht auf das Meldedatum. Da die gemeldeten COVID-19-Todesfälle vom RKI ebenfalls nach Sterbetag veröffentlicht werden, ist ein zeitlicher Vergleich mit den vorläufigen Gesamt-Sterbefallzahlen möglich.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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