Sicherheitskontrollen im Luftverkehr: Chef des Flughafens Köln/Bonn kritisiert Bundesinnenministerium
Archivmeldung vom 03.11.2018
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Freigeschaltet durch André OttDer neue Chef des Köln/Bonner Flughafens, Johan Vanneste, will die Sicherheitskontrollen am Flughafen straffen. Gegenüber der Kölnischen/Bonner Rundschau übte er deutliche Kritik an der in Deutschland vorgeschriebenen Praxis, bei der allein Bundesinnenministerium und Bundespolizei für die Organisation der Kontrollen zuständig sind. Die könnten deutlich effizienter und schneller durchgeführt werden, wie an anderen europäischen Flughäfen zu sehen sei, kritisiert der seit rund einem halben Jahr amtierende Flughafenchef.
Vanneste erhofft sich von strafferen Sicherheitskontrollen mehr Zeit für die Passagiere zum Konsum in den am Flughafen angegliederten Geschäften und Lokalen. Deren Mietzahlungen sind für den Köln/Bonner Flughafen eine wichtige Einnahmequelle. "Uns steht ein sehr schwieriges Jahr bevor", sagte der Flughafenchef mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung. Er erwartet durch die Verlagerung von Langstreckenflügen an den Düsseldorfer Flughafen und durch Angebotsreduzierungen mehrerer Fluggesellschaften einen Rückgang von rund einer Million Fluggästen an dem Konrad-Adenauer-Airport. Neben Maßnahmen zur Einnahmenerhöhung kündigte der Vorsitzende der Geschäftsführung deutliche Einschnitte für die Belegschaft an. In Absprache mit der Arbeitnehmerschaft und dem Aufsichtsrat will er unter anderem die Abfertigung der Flugzeuge, den sogenannten Bodenverkehrsdienst, ausgliedern. Der Köln-Bonner Flughafen beschäftige im deutschlandweiten Vergleich zu viel Personal und zahle im Verhältnis zum Umsatz die höchsten Löhne.
Quelle: Kölnische Rundschau (ots)