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Dan Brown im stern: "Ich habe von Bush-Jahren nichts mitgekriegt"

Archivmeldung vom 07.10.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.10.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Das verlorene Symbol von Dan Brown
Das verlorene Symbol von Dan Brown

Nach sechs Jahren selbst auferlegter Einsamkeit hat sich Bestsellerautor Dan Brown in einem Interview im stern zurück gemeldet. Er begründet die lange Abwesenheit mit der Recherche an seinem neuen Roman "Das verlorene Symbol".

"In all den Jahren der Bush-Präsidentschaft habe ich mich eingegraben in meinen Roman. Ich habe nichts mitgekriegt. Ich habe in einer Fantasiewelt gelebt", sagte der Schriftsteller in der neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe des Hamburger Magazins.

Die Geheimniskrämerei um sein neues Buch hält Brown für "verrückt". "Wenn ich Bilder sehe, auf denen bewaffnete Kerle meine fünf Millionen Bücher bewachen, muss ich lachen." Auch seinen gesellschaftlichen Einfluss - die katholische Kirche führte eine öffentliche Kampagne gegen die Thesen seines Bestsellers "Sakrileg" - hält er für "unheimlich". Brown im stern: "Du stellst fest, dass das, was du um 4 Uhr morgens in deinem Pyjama machst, seinen Widerhall in der ganzen Welt findet. Das ist aufregend und macht mich gleichzeitig sehr sensibel. Ein einziger Satz, eine einzige Idee erreicht zwei Millionen Menschen in zwei Wochen."

Die Themen seines neuen Romans, der den Leser in die geheimnisvolle Welt der Freimaurer führt  - religiöse Toleranz, noetische Wissenschaft, Heilen durch konzentriertes Denken - hält der Amerikaner für explosiver als die seiner vorherigen Bücher. "Dieses Buch dreht sich um Thesen, die viel gewaltiger und angreifbarer sind als die des 'Sakrilegs'. Ist es wirklich wichtig, ob Jesus und Maria Magdalena verheiratet waren? Nein, aber es ist eine revolutionäre Idee, dass du die Welt mit der Kraft deiner Gedanken verändern kannst. Und dass wir eine neue Wirklichkeit erzeugen können, wenn wir uns gedanklich vereinen und uns darauf konzentrieren", sagte der Erfolgsautor dem Magazin. Als Beispiel nennt Brown die Möglichkeit, Krebszellen durch konzentriertes Denken zu heilen. "Ich sage voraus, dass mir viele Menschen in fünf Jahren recht geben werden."

Die Kritik von Kollegen wie Stephen King und Salman Rushdie an seinen Büchern ist nicht spurlos an Brown vorübergegangen. "Natürlich tut es weh. Aber es gibt diesen Snobismus unter Literaten. Wenn du zu viel Spaß beim Lesen hast, kann es keine Kunst sein." Brown hat mehr als 80 Millionen Bücher weltweit verkauft, scheut aber die Öffentlichkeit und den Hype um seine Person. "Ich mache mir nichts aus Geld und Ruhm. Ich sehe mich nicht als Star. Wir Autoren führen unsere Werke nicht in der Öffentlichkeit auf. Wir schaffen unsere Kunst in der Einsamkeit."

Quelle: stern

 

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