Verdi warnt vor Pflegenotstand
Archivmeldung vom 08.05.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Gewerkschaft Verdi warnt vor einem Pflegenotstand. Vorstandsmitglied Ellen Paschke, zuständig für das Gesundheitswesen, sagte dem "Kölner Stadt-Anzeiger": "Viele Stellen können nicht mehr besetzt werden, weil qualifiziertes Personal fehlt." Das gelte vor allem im Bereich Intensiv-Pflege und Anästhesie.
In den vergangenen zehn Jahren sei die Zahl der Pflegekräfte in den Kranken-häusern um 50 000 gesunken, gleichzeitig seien aber eine Million Menschen mehr versorgt worden. "Dass das Klinikwesen überhaupt noch funktioniert, liegt allein an den Beschäftigten in den Krankenhäusern. Sie schieben mehr als 1,2 Millionen Üüberstunden vor sich her", sagte die Gesundheits-Expertin. Stationen mit 34 Patienten und einer examinierten Krankenschwester und einer Schülerin seien mittlerweile keine Ausnahmeerscheinungen mehr. Paschke: "Wir brauchen ein andere Krankenhaus-Finanzierung. Der Deckel muss weg." Damit spielte die Gewerkschafterin darauf an, dass die Kliniken mit ihrem Ausgaben-Budget an die Entwicklung der Grundlohnsumme gekoppelt sind. Derzeit gibt es nach Paschkes Angaben einen Investitionsstau im Krankenhausbau von mehr als 56 Milliarden Euro.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger