Streit ums Ruhrwasser: Ex-Abteilungsleiter des Umweltministeriums bekräftigt Kritik an Versorger
Archivmeldung vom 02.08.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm Streit um die Qualität des Trinkwassers aus der Ruhr bekräftigt ein ehemaliger Abteilungsleiter des NRW-Umweltministeriums die Vorwürfe der Grünen gegen die Wasserversorger. "Es ist Fakt und wissenschaftlich bewiesen, dass die Menschen in Köln oder Düsseldorf qualitativ besseres Wasser trinken", sagte der Wasserexperte Harald Friedrich der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.
"Verglichen mit dem Düsseldorfer Verfahren, bei
dem ein vierstufiger Prozess mit Aktivkohle und chemischer
Aufbereitung zur Anwendung kommt, ist die Wasseraufbereitung an der
Ruhr Steinzeit."
Friedrich war bis vor einem Jahr Abteilungsleiter für Abfall- und
Wasserwirtschaft im NRW-Umweltministerium, ehe ihm durch Minister
Eckhard Uhlenberg (CDU) gekündigt wurde.
Friedrich führt an, dass die Jahresberichte des
NRW-Umweltministeriums seit 1997 "eindeutig belegen, dass die
Kläranlagen des Ruhrverbandes die schlechtesten des Landes sind".
"Sowohl Bärbel Höhn als auch Eckhard Uhlenberg haben die Berichte
unterschrieben und anerkannt, dass die Kläranlagen nicht auf dem
neuesten Stand sind."
Dass eine technische Nachrüstung der Kläranlagen an der Ruhr nicht
erfolgt sei, begründet Friedrich mit einer Verweigerungshaltung der
Wasserverbände: "Dort geht es zu wie bei einem Schützenverein: Man
sitzt zusammen und beschließt, dass das Wasser gut ist."
Die Betreiber von Kläranlagen und Wasserwerken wiesen die von der
früheren NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn erhobenen Vorwürfe zurück.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung