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Zahl der Studienkredite stark gestiegen

Archivmeldung vom 14.07.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.07.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Gerd Altmann/all-silhouettes.com  / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/all-silhouettes.com / pixelio.de

Im Corona-Jahr 2020 ist die Zahl der Studienkredite stark gestiegen. Die Zahl der Neuverträge stieg auf mehr als 50.000 gegenüber 33.000 im Vorjahr, zeigt der neue Studienkredittest des "Centrums für Hochschulentwicklung" (CHE) in Zusammenarbeit mit dem "Handelsblatt".

Davon entfielen auf den Kredit der staatlichen KfW-Gruppe etwa 40.000 und damit mehr als drei Viertel aller neuen Abschlüsse. Die Nachfrage haben überwiegend ausländische Studierende verursacht, die für 70 Prozent des Zuwachses sorgten. Studierende aus dem Ausland konnten erstmals wegen Corona befristet einen KfW-Studienkredit in Anspruch nehmen, etwa 16.000 nutzten die Gelegenheit. Eigentlich sollte der KfW-Studienkredit im Rahmen der Corona-Nothilfe denen eine staatliche Alternative bieten, "die weder Bafög-berechtigt sind noch von der - ziemlich bürokratischen - Überbrückungshilfe des Bundes erfasst werden", sagte Ulrich Müller, Leiter politische Analysen beim CHE.

Die Regierung übernimmt daher zwischen dem 1. Mai 2020 und dem 31. Dezember 2021 die Zinslast des KfW-Kredits. Aber "selbst in der größten Krise der Nachkriegsgeschichte konnte der KfW-Studienkredit unter deutschen Studierenden nur sehr überschaubar neue Kundinnen und Kunden überzeugen", sagte Müller. Vermutlich hätten sich viele während der Pandemie "wieder in ihr Kinderzimmer bei den Eltern zurückgezogen und zu Hause ist der Kühlschank voll und das WLAN stabil". Zudem hätten Studierende, die zuvor vielfach in der Gastronomie arbeiteten, womöglich gerade in Impfzentren und bei den Gesundheitsämtern neue Jobs gefunden.

Zugleich sieht sich das CHE in seiner Kritik am Angebot des staatlichen Marktführers bestätigt: "Wenn ein Studienkredit zinsfrei angeboten wird und deutsche Studierende dennoch nur höchst zurückhaltend zugreifen, ist das Angebot offenbar doch nicht so attraktiv, wie es aussieht." Die Übernahme der Zinsen durch den Bund summierten sich auf insgesamt weniger als 200 Euro, und ab 2022 müssten die Kreditnehmer wieder Zins zahlen. Dieser dürfte nach der Pandemie mit voraussichtlich 3,9 Prozent wieder einer der höchsten aller Anbieter sein, so das CHE. Insgesamt wertet der CHE-Studienkredit-Test 2021 die gängigen Angebote durchweg als seriös Aktuell schütten die Anbieter - Banken, Darlehenskassen und Bildungsfonds - monatlich rund 48 Millionen Euro an Studierende aus - im Durchschnitt 528 Euro pro Person.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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