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"Wir können uns nicht darauf verlassen, dass es schon gut gehen wird": Bundesinnenministerin Nancy Faeser lobt Ehrenamt bei "Helfende Hand"-Verleihung

Archivmeldung vom 06.12.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.12.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Nancy Faeser (Archivbild) Bild: www.globallookpress.com / Wolfgang Kumm
Nancy Faeser (Archivbild) Bild: www.globallookpress.com / Wolfgang Kumm

"Flutkatastrophe, Waldbrände, extreme Dürre: Vielen Bürgerinnen und Bürgern ist erst dadurch klargeworden, dass wir als Gesellschaft etwas für unsere Sicherheit tun müssen. Wir können uns nicht darauf verlassen, dass es schon gut gehen wird. All die Herausforderungen der letzten Jahre hätten wir ohne die Ehrenamtlichen nicht bewältigen können", erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser bei der Verleihung des Förderpreises "Helfende Hand" des Bundesministeriums des Innern und für Heimat. "Sie schenken unserer Gesellschaft das Kostbarste, das Sie haben: Ihre Zeit, Kraft und Expertise!", wandte sich die Ministerin bei der Verleihung am Internationalen Tag des Ehrenamtes an die zahllosen Ehrenamtlichen. Der Förderpreis "Helfende Hand" zeichnet seit 14 Jahren in mehreren Kategorien Projekte aus, die den Bevölkerungsschutz voranbringen und unterstützen.

Allein in den Feuerwehren sind mehr als eine Million Menschen ehrenamtlich aktiv. "Ohne diese Kräfte wäre der Bevölkerungsschutz in Deutschland nicht leistungsfähig - ob im Alltag oder bei Katastrophenlagen", betonte Karl-Heinz Banse, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV). Wichtig sei auch die Steigerung der Resilienz in der Bevölkerung. Hierzu hat der Deutsche Feuerwehrverband gerade eine Kooperationsvereinbarung mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe und der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes abgeschlossen, um die Selbstschutzfähigkeiten in der Bevölkerung noch stärker zu fördern. "Wir brauchen ein neues Bewusstsein für Sicherheit in unserem Land. Jeder muss wissen, wie er sich im Ernstfall selbst schützen kann. Es ist essentiell, dass alle Bürgerinnen und Bürger direkt eingebunden werden", bekräftigte Faeser. Sie kündigte für 2023 einen "Bevölkerungsschutztag" an, um das Engagement vorzustellen und weitere Ehrenamtliche zu gewinnen.

Im Bereich der "Unterstützung des Ehrenamtes" wurde das Krankenhaus Andernach (Rheinland-Pfalz) für die Katastrophenhilfe im Ahrtal mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Unter anderem Kräfte der Feuerwehr waren hier für den lang andauernden Einsatz nach der Starkregenkatastrophe problemlos freigestellt worden, während das Krankenhaus parallel obdachlos gewordene Pflegebedürftige und Patienten des Krankenhauses in Bad Neuenahr versorgte. Die Unterstützung bei der Schadensbekämpfung im Ahrtal und in Nordrhein-Westfalen stand im Mittelpunkt des zweiten Platzes: Die Firma JOLA half mit Material und Personal und mehr als 1.000 Stunden Einsatz. Ein dreidimensionaler 360° Werbefilm mit Raumklang, der in der virtuellen Realität eine Großschadenslage darstellt, wurde mit Einheiten des Brand- und Katastrophenschutzes aus dem Landkreis Oberspreewald-Lausitz (Brandenburg) umgesetzt. Das moderne, zukunftsnahe Projekt, mit dem die Protagonisten vorgestellt und für eine Mitgliedschaft geworben werden, wurde mit dem dritten Platz ausgezeichnet. Den vierten Platz belegte das (Hygiene)Projekt "SEIFE" der Feuerwehr Teisnach (Bayern). Mit einer kompletten Neubetrachtung wurden hier neue Abläufe, Module und ein Hygieneplan erarbeitet; das Konzept kann auf andere Feuerwehren angewendet und abgeändert werden. Die "ALARMiator"-App zur Zusatzalarmierung und Organisationsverwaltung für Einsatzorganisationen aus Reichenschwand (Bayern) landete auf dem fünften Platz.

In der Kategorie "Innovative Konzepte" geht es darum, das Ehrenamt mit neuen Ideen zu unterstützen. Das Projekt "Gesicherte Löschwasserversorgung aus unterirdischen Löschwasserbehältern" aus Arnsberg-Wennigloh (Nordrhein-Westfalen) kam auf den 4. Rang. Hier wird mit einem Ultraschallsensor absturzsicher der Füllstand der Behälter geprüft. Die Entwicklung einer Plattform für einen Chip zum Detektieren radioaktiver oder chemischer Gefahren initiierte der ABC-Zug München Land (Bayern) und erreichte damit den 5. Platz. Das Ziel der Projektpartner ist es, mobile Sensoren zu entwickeln, die zukünftig die Arbeit von Einsatzkräften sicherer und effizienter machen sollen.

Quelle: Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV) (ots)

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