Empörung über Ausfälle von Bushido
Archivmeldung vom 27.08.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSchulsenator Jürgen Zöllner (SPD) hat die Ausfälle des Berliner Rappers Bushido beim Konzert gegen Gewalt an Schulen verurteilt. Bushido hatte sich bei seinem Auftritt am Samstagabend vor dem Brandenburger Tor abfällig gegenüber protestierenden Schwulengruppen geäußert und sie mit ausgestrecktem Mittelfinger bedacht.
Zöllner, der sich gegen ein Auftrittsverbot des umstrittenen
Rappers ausgesprochen hatte, nannte das nun "unverantwortlich von
Bushido selbst, aber auch von den Veranstaltern ,Bravo' und ,Viva'".
Sie seien offensichtlich bereit gewesen, "ein so wichtiges Thema wie
Gewalt zu missbrauchen und durch die Entgleisungen ins Gegenteil zu
verkehren". Zöllners Sprecher Kenneth Frisse sagte, der Senator habe
Bushido zuvor nicht gekannt und niemandem das Engagement für eine
gute Sache absprechen wollen.
Als "völlig falsch" bezeichnete der Grünen-Bildungspolitiker Özcan
Mutlu die Taktik der Schulverwaltung. Zöllner müsse Bushido nicht
kennen, aber nach der massiven Kritik hätte er die Veranstalter
auffordern sollen, Bushido auszuladen. "Wenn man den Jugendlichen
einen Gescheiterten vorsetzt, der es nur durch glückliche Umstände so
weit gebracht hat, dann gibt man das falsche Signal", sagte Mutlu.
CDU-Innenexperte Frank Henkel warf Zöllner "grenzenlose Naivität"
vor. "Alle Warner haben Recht behalten." Mutlu sagte, er hätte sich
auch ein Wort des Regierenden Bürgermeisters zu dem Thema gewünscht -
zumal dieser Grund hätte, die Beschimpfungen persönlich zu nehmen.
Von Klaus Wowereit war keine Stellungnahme zu erhalten.
Senatssprecher Michael Donnermeyer sagte, man müsse nicht auf alles
reagieren.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel