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Wohlstand nach zwei Corona-Jahren wieder auf Kurs, Deutsche aber weniger glücklich

Archivmeldung vom 06.01.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.01.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Depression, Traurigkeit, Mann
Depression, Traurigkeit, Mann

Bild: pixabay

Die aktuelle Dezemberwelle des Nationalen WohlstandsIndex für Deutschland (NAWI-D) zeigt, dass die Deutschen ihren persönlichen Wohlstand insgesamt in etwa auf dem Niveau vom Dezember 2019, der letzten Erhebung vor Ausbruch der Pandemie, einstufen. Nach einem kleinen Einbruch im Dezember 2020 schätzen aktuell 54 Prozent ihren Wohlstand als "hoch", 32 Prozent als "mittel" und 14 Prozent als "niedrig" ein. Doch es gibt deutliche Unterschiede bei den Faktoren, die für die Deutschen den Wohlstand ausmachen.

Einkommen und Arbeitsplatz von Mehrheit als sicher empfunden

Für die Mehrheit der Bürger sind der Arbeitsplatz und das Einkommen kaum unsicherer geworden. 56 Prozent der Befragten geben an, ein sehr sicheres Einkommen zu haben, 2019 waren es 59 Prozent. Die Anteile derjenigen, die überhaupt keine finanziellen Sorgen haben und die sich alle materiellen Wünsche erfüllen können, sind mit 46 Prozent sogar größer als im Dezember 2019 (42%). "Unser Ergebnis ergänzt quasi die aktuelle Analyse der DZ Bank, nach der das Geldvermögen der Deutschen mit über sieben Prozent noch einmal deutlich gestiegen ist. Auch wenn die Vermögen im Land ungleich verteilt sind, so hat die Pandemie die Ungleichheit nicht verstärkt, " so Hans-Peter Drews, verantwortlich bei Ipsos für den NAWI-D.

Gen Z am unglücklichsten durch Pandemie

Die Deutschen haben die Pandemie also aus eigener Sicht wirtschaftlich gesehen gut verkraftet, trotzdem fühlen sie sich weniger glücklich als noch vor zwei Jahren. Das trifft vor allem auf die Altersgruppe der 14 bis 23-Jährigen zu. Bei der so genannten Gen Z bezeichneten sich 2019 noch 69 Prozent als sehr glücklich, zwei Pandemie-Jahre später sind es nur noch 58 Prozent. Ein Rückgang um elf Prozentpunkte, im Durchschnitt aller Bürger ab 14 Jahren sind es lediglich fünf Prozentpunkte. Ähnlich sehen die Veränderungen bei dem Wohlstandsfaktor "keine Angst vor der Zukunft haben" aus: Während bei der Gen Z der Anteil derjenigen, die frei von Zukunftsängsten sind, um zwölf Prozentpunkte von 55 auf 43 Prozent zurück geht, bleiben die Anteile bei den älteren Personen fast vergleichbar mit denen der Vor-Corona-Zeit.

"Im ersten Corona-Jahr waren gerade die ganz Jungen verunsichert, ob sie ihre Ausbildung wie geplant erfolgreich abschließen bzw. gut in ihr Berufsleben starten können. Diese Sorge können wir heute nicht mehr feststellen. Allerdings bekunden immer noch deutlich weniger jüngere Menschen als vor der Pandemie gute Freunde und soziale Kontakte zu haben. Sie beklagen, dass ihr aktuelles Leben deutlich eingeschränkt worden ist," so Hans-Peter Drews.

Ein weiterer Unzufriedenheitsfaktor liegt bei den Jüngeren im Bereich Umwelt. Nur 12 Prozent der 14 bis 23-Jährigen können der Aussage zustimmen, in einer Welt zu leben, die gut mit der Natur umgeht - Tendenz fallend. Und auch beim Thema Weiterbildung sind gegenüber 2019 deutlich mehr junge Befragte der Meinung, dass die Gesellschaft hierfür zu wenig tut, während die Älteren eine positive Entwicklung sehen.

Quelle: Ipsos GmbH (ots)

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