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Hamburger UKE-Arzt schleuste Flüchtlinge nach Hamburg

Archivmeldung vom 30.11.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: berlin-pics  / pixelio.de
Bild: berlin-pics / pixelio.de

Nach Recherchen des "Hamburg Journals" im NDR Fernsehen soll ein Arzt im Hamburger Universitätskrankenhaus Eppendorf (UKE) über gefälschte medizinische Atteste irakische Flüchtlinge aus Dubai in die Hansestadt geschleust haben.

In einem Schreiben mit dem Briefkopf des UKE bescheinigte Dr. Ali Gbara eine angebliche Operation, für die die Familie bei der deutschen Botschaft in Abu Dhabi ein medizinisches Visum erhielt. Dafür bekam der Kieferchirug nach Angaben der irakischen Familie 4000 Euro. Dem "Hamburg Journal" sagte die Familie, dass die Operation von Anfang an ausgedacht gewesen sei.

Zudem ist der Arzt Inhaber der Firma AGSI Science International mit Sitz in Hamburg-Niendorf. Diese Firma vermittelt Patienten aus dem In- und Ausland und bescheinigte einer weiteren Familie im vergangenen Jahr eine angeblich geplante Operation im UKE und die Übernahme aller Kosten - ebenfalls als Grundlage für das medizinische Visum. Auch diese Behandlung soll nach Recherchen des "Hamburg Journals" medizinisch nicht notwendig gewesen sein.

Der Arzt weist über seine Anwaltskanzlei die Vorwürfe zurück. Die Zahlungen seien übliche, mit dem UKE vereinbarte Vorauszahlungen gewesen.

Das UKE hat auf NDR Anfrage nun interne Ermittlungen eingeleitet. Von der Firma des Arztes will das Klinikum nichts gewusst haben, eine Nebentätigkeit sei offiziell nicht angezeigt gewesen. Die irakische Familie, deren Mitglieder in Hamburg als Flüchtlinge registriert sind und in einer Folgeunterkunft leben, will nun Anzeige erstatten.

Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk (ots)

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