Viele Lehrer aus Corona-Risikogruppen müssen unterrichten
Archivmeldung vom 13.08.2020
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Freigeschaltet durch André OttZu Beginn des neuen Schuljahrs müssen in mehreren Bundesländern viele Lehrer unterrichten, die bisher im Homeoffice bleiben durften, weil sie zur Corona-Risikogruppe zählten. Das berichtet der "Spiegel" nach einer Befragung der Kultusministerien.
Demnach rechnet etwa das Kultusministerium im Saarland damit, dass nur noch 1,4 Prozent der Lehrkräfte von der Präsenzpflicht befreit werden. Vor den Ferien seien es 13 Prozent gewesen, heißt es. In Mecklenburg-Vorpommern sank die Zahl von 34 Prozent in der ersten Pandemiephase auf nun 1,5 Prozent. Niedersachsen rechnet damit, dass acht Prozent der Lehrkräfte befreit bleiben, in Baden-Württemberg geht man von sechs Prozent aus.
In Schleswig-Holstein dürfen nach Angaben des Bildungsministeriums nur 100 der etwa 28.000 Lehrkräfte im Land zu Hause bleiben - das entspricht einer Quote von etwa 0,4 Prozent. Bildungsministerin Karin Prien (CDU) war jüngst in die Kritik geraten, weil viele Lehrkräfte trotz Attest vom behandelnden Arzt zurück in die Schule gehen müssen. Insgesamt waren dort 2.000 Anträge auf Befreiung von der Präsenzpflicht eingegangen. In Schleswig-Holstein, ebenso wie im Saarland und in Mecklenburg-Vorpommern, reicht ein ärztliches Attest nicht aus, damit Lehrer dem Unterricht fernbleiben können.
Ein Arbeitsmediziner nimmt eine Gesamtschau vor, um zu entscheiden, ob einem Lehrer der Dienst im Klassenraum zugemutet werden kann. Dabei wird auch die Infektionslage berücksichtigt. "Aufgrund der aktuellen Infektionslage sind als vulnerabel anerkannte Lehrkräfte zum Dienst im Präsenzunterricht verpflichtet", sagte eine Sprecherin des Kultusministeriums in Saarbrücken dem Nachrichtenmagazin.
Quelle: dts Nachrichtenagentur