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Woelkis Rechtsanwalt in der Kritik - Nach Gutachten zu Missbrauch im Erzbistum vertritt Gercke nun den Kardinal

Archivmeldung vom 20.10.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.10.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com  / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com / pixelio.de

Der Kölner Rechtsanwalt Björn Gercke, dessen Kanzlei für das Erzbistum Köln im Jahr 2021 eine "unabhängige Untersuchung" zum Missbrauchsskandal vorgelegt hat, steht wegen anwaltlicher Tätigkeit für Kardinal Rainer Woelki in der Kritik.

Der Wechsel vom "vorgeblich unvoreingenommenen" Gutachter des Erzbistums zu Woelkis Verteidiger sei nicht nur eine "ins Auge springende Taktlosigkeit", sondern womöglich auch ein Verstoß gegen berufsrechtliche Regeln, schreibt die Vizedirektorin des Instituts für Weltanschauungsrecht, Jessica Hamed, im "Kölner Stadt-Anzeiger".

Die Fachanwältin und Dozentin an der Hochschule Mainz verweist darauf, dass es Anwälten untersagt ist, in derselben Rechtssache die Vertretung widerstreitender Interessen zu übernehmen. Gegenüber der Staatsanwaltschaft Köln hat Gercke jetzt den Verdacht für unbegründet erklärt, Woelki könnte falsche eidesstattliche Versicherungen zum Missbrauchsfall von Ex-"Sternsinger"-Präsident Winfried Pilz abgegeben haben.

Auf Anfrage der Zeitung wies Gercke den Vorwurf einer Interessenkollision als abwegig zurück. Sie scheide schon in zeitlicher Hinsicht aus, weil das Gutachten zum Zeitpunkt der Vertretung von Woelki bereits seit gut anderthalb Jahren vorlag. Entscheidend sei aber, dass die beiden Aufträge inhaltlich unterschiedlich gewesen seien und rechtlich völlig andersartige Fragen beträfen.


Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)

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