G8: Bestsellerautoren erwarten Comeback der deutschen Terrorszene
Archivmeldung vom 09.05.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEin gefährliches Comeback des deutschen Terrorismus sagen die Bestsellerautoren Marita Vollborn und Vlad Georgescu in ihrem neuen Buch "Brennpunkt Deutschland" voraus. Daher komme die heutige Groß-Razzia der Polizei in Hamburg und Berlin im Vorfeld des anstehenden G8 Gipfels für Insider keinesfalls überraschend: Staatsschützer beobachteten schon seit Jahren einen aufkeimenden, teils extrem gewaltbereiten Extremismus.
Der Abbau von
sozialen Leistungen und das Erstarken der NPD ließen vor allem die
Rückkehr der bewaffneten Linken als mögliches Szenario erscheinen.
Das berichten die Bestsellerautoren in ihrem neuen Buch "Brennpunkt
Deutschland - Warum unser Land vor einer Zeit der Revolten steht".
Danach ist das Gesamtsystem Bundesrepublik in Gefahr, wie die
Buchautoren schreiben: "Neben dem Aufstieg der Rechtsextremen erlebt
auch die militante Linke seit Anfang des neuen Jahrtausends ein
fulminantes Comeback. Die Frage, ob Gewalt ein legitimes Mittel zur
Beseitigung des bestehenden Systems ist, haben die militanten Gruppen
nach einer mehr als zehn Jahre andauernden Diskussion für sich
entschieden - und setzen zur Durchsetzung ihrer Ziele wieder auf den
bewaffneten Kampf".
Die nach dem Ende der Roten Armee Fraktion (RAF) von den Medien so
gut wie nicht mehr wahrgenommene neue Generation der linken
Autonomenszene agiere im Vergleich zu ihren Vorgängern als loses
Netzwerk - eine logistische Finesse, die hierzulande lange vor dem
Netzwerkgedanken der Al Kaida umgesetzt wurde. "Die operierenden
Einheiten der militanten Linken bestehen meist aus Zweiergruppen; auf
diese Weise lässt sich der lästige Paragraph 129 a des
Strafgesetzbuches im Falle einer Verhaftung aushebeln. Dem Gesetz
zufolge besteht nämlich eine terroristische Vereinigung aus
mindestens drei Tätern", erklären Vollborn und Georgescu.
Dazu heißt es in dem Buch: "Dass die Reformen der Bundesregierung
nahezu zwangsläufig zu einem Aufflackern der Gewaltbereitschaft
führen mussten, war abzusehen. Erste Anzeichen zwischen Sozialabbau
und Anschlags-Bereitschaft der linken militanten Szene registrierten
Staatsschützer des Landeskriminalamtes Berlin in der Silvesternacht
des 31. Dezember 2002, als das Finanzamt Neukölln-Süd in Flammen
aufging".
In der "Anschlagserklärung" der ausführenden "militanten Gruppe"
(mg) heiß es dazu: "Die Armutsökonomie ist in den letzten Jahren zu
einem sozialtechnokratischen Angriffsziel geworden."
Keine drei Monate später schlug die mg erneut zu, wie sie in einem
von den Medien nicht wahrgenommenen Bekennerschreiben mitteilte:
"Wir haben in den Morgenstunden des 26.02.2003 mehrere Jeeps der
Bundeswehr auf dem Gelände des Mercedes-Benz Vertragshändlers
Weilbacher GmbH in der Petershagener Chaussee in
Petershagen/Straussberg (östlich von Berlin) mit Brandsätzen
angegriffen."
Das Datum des Anschlags ließ Ermittler aufhorchen. Denn nur fünf
Tage, bevor die Fahrzeuge der Bundeswehr in Flammen aufgingen, hatte
der damalige US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld bekannt
gegeben, dass die Stärke der US-Truppen in der Golfregion für einen
Angriff auf den Irak erreicht sei.
Die enorm schnelle Reaktionszeit
der "militanten Gruppe" machte klar, dass die Extremisten logistisch
und personell in der Lage waren, auf politische Ereignisse zu
reagieren, eine Tatsache, die sich im Bekennerschreiben wieder
findet: "Wir sehen militante Aktionen gegen die Logistik und Technik
... vor dem Hintergrund des drohenden Angriffskrieges gegen den Irak,
als politische Notwendigkeit der radikalen Linken in der BRD an." Die
linke extremistische Szene belegte den Autoren zufolge damit schon
vor Jahren, "dass sie auf politische Situationen, die aus ihrer Sicht
untragbar scheinen, unverzüglich reagieren kann".
Auf die Gefahren eines neu aufkeimenden deutschen Terrorismus geht
das Buch "Brennpunkt Deutschland" ausführlich ein.
Quelle: Pressemitteilung Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG