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Wenn Kinder früh und viel lesen, lernen sie leichter

Archivmeldung vom 27.03.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.03.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Pisa-Studien haben es bewiesen: Die Basis für eine gute Bildung wird schon in frühen Kindesjahren gelegt. Dabei spielt das Lesen offenbar eine zentrale Rolle. Das Magazin Reader's Digest berichtet in seiner April-Ausgabe von entsprechenden Untersuchungen der Stiftung Lesen.

Das zentrale Ergebnis: Je leichter Kindern das Lesen fällt, desto mehr lesen sie auch zum Vergnügen - und desto besser entwickelt sich ihr Wortschatz. Das Magazin gibt deshalb in seiner neuen Ausgabe nützliche Tipps, wie man die Leselust des Nachwuchses wecken kann.

Grundregel eins: Man kann nicht früh genug damit beginnen, sich mit seinen Kindern zu unterhalten. Deshalb sollte man Babys und Kleinkindern vorsingen, mit ihnen reden oder Reime vorsprechen, weil sie auf diese Weise die Bedeutung neuer Wörter leichter erfassen und versuchen, sie "brabbelnd" nachzusprechen. Dazu gehört auch: Kleinen Kindern sollte man beim gemeinsamen Blättern in Büchern Bilder erklären oder Fragen stellen, zumal sie schon vor dem Kindergarten ein Gespür für Laute und Silben entwickeln.

Grundregel zwei: Eltern sollten ein Vorbild in Sachen Sprachstil und Ausdrucksvermögen sein. Beim Essen, Einkaufen oder bei der Autofahrt sollte man deshalb miteinander reden, Fragen stellen, sich über Ereignisse unterhalten. Ebenfalls wichtig ist die gemeinsame Lektüre von Büchern und das Gespräch über das Gelesene. Wer gut liest, erfasst die Zusammenhänge schneller und tut sich leichter damit, Geschichten nachzuerzählen oder auch weiterzuspinnen. Das bestätigt auch die Lernforscherin Professor Gisela Lück von der Universität Bielefeld: "Wer sich eigene Gedanken macht, bleibt aufmerksamer bei der Sache - das gilt fürs Lesen ebenso wie für naturwissenschaftliche Experimente."

Grundregel drei: Leseratten haben Fantasie. Deshalb ist es wichtig, dass man die Kinder nicht bremst, wenn sie sich einzelne Passagen eines Buches lebhaft vorstellen. Und man sollte gelassen bleiben, wen einem die Literaturauswahl des Sprösslings mal nicht gefällt. Experten haben herausgefunden: Wenn das Kind gerne liest, wird es sich automatisch irgendwann wieder anderer Literatur widmen - Hauptsache, es liest. Und genau das ist entscheidend, sagt Leseforscher Bodo Franzmann von der Stiftung Lesen: Während die Vielleser spielend ihren Wortschatz erweitern, bleiben die Wenigleser in ihren sprachlichen und analytischen Fähigkeiten zurück. Franzmann warnt vor den Folgen: "Der Abstand wird von Klasse zu Klasse größer - und ist in den weiterführenden Schulen kaum noch aufzuholen."

Quelle: Pressemitteilung Reader's Digest Deutschland

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