Umfrage: Mehrheit offen für Stromverbrauch in günstigen Zeiten
Eine Mehrheit der Deutschen kann sich einer neuen Befragung vorstellen, eigene Stromverbräuche in die Zeiträume zu legen, in denen die Strompreise am günstigsten sind. Das geht aus einer Umfrage von Yougov im Auftrag des Energieunternehmens Eon hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe vorab berichten.
Demnach befürworten mehr als 60 Prozent der Deutschen flexible
Stromverbrauchs-Verschiebungen in bestimmte Zeitfenster. "Das ist ein
wichtiges Statement für die Energiewende", sagte Jens Michael Peters,
Geschäftsführer Energielösungen bei Eon Energie Deutschland, zu den
Ergebnissen den Funke-Zeitungen. Denn mit solch einem Verhalten könnten
Verbraucher "in bestimmten Konstellationen nicht nur bares Geld sparen,
sondern auch zur stabilen Weiterentwicklung eines modernen
Energiesystems beitragen". So könne man einer "intelligenten, grünen
Energiezukunft einen großen Schritt näherkommen."
In Deutschland
sind Stromanbieter seit Anfang dieses Jahres verpflichtet, Kunden
sogenannte dynamische Stromtarife anbieten zu können. Dabei sind die
konkreten Energiekosten direkt an die Strombörse gekoppelt und verändern
sich stündlich. Ist also etwa viel Strom aus Wind und Sonne im Netz ist
der Preis günstiger, ist das Angebot hingegen knapp, wird die
Kilowattstunde (kWh) teurer. Das bislang klassische Tarifmodell
funktionierte über einen festen Grundpreis pro Jahr plus festen
Arbeitspreis pro verbrauchter kWH.
Um die neuen Stromtarife
nutzen zu können, benötigen Kunden allerdings zwingend einen digitalen
Stromzähler, sogenannte Smart Meter. In Deutschland habe der Smart Meter
Rollout zum Jahreswechsel an Tempo aufgenommen, so Eon. Derzeit aber
haben einer Einschätzung der Smart-Meter-Initiative (SMI) zufolge nur
zwei Prozent der deutschen Haushalte ein solches Gerät.
Viele
zeigen sich laut der Eon-Umfrage aber dafür offen. 48 Prozent der
Deutschen sehen darin, einen "wichtigen Baustein der Energiewende". 22
Prozent stimmen dieser Aussage nicht zu, während 31 Prozent
unentschlossen sind oder keine Angabe machen.
Darüber hinaus
zeigt die Umfrage, dass mehr als jeder dritte Befragte (36 Prozent)
bereits ein grundsätzliches Interesse am freiwilligen Einbau eines Smart
Meters hätte. Besonders die jüngeren Altersgruppen zeigen sich hier
überdurchschnittlich interessiert, mit 47 Prozent Zustimmung bei den
18-24-Jährigen und 46 Prozent bei den 25-34-Jährigen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur